Navigation und Service

Willi Sitte im Kunstmuseum Moritzburg, Halle/Saale

Ausstellung verlängert!

Datum 01.02.2022

Willi Sitte, einer der bekanntesten und gleichzeitig umstrittendsten Künstler der DDR, wird im Kunstmuseum Moritzburg in Halle/Saale in einer großen Retrospektive gewürdigt. Noch bis zum 6. Februar 2022 ist die Erkundung von “Sittes Welt” möglich, die sowohl einen umfassenden Überblick über das künstlerische Schaffen als auch fundierte Informationen über die kulturpolitische Tätigkeit des ehemaligen Präsidenten des Verbands der bildenden Künstler der DDR bietet.

Mit drei Leihgaben, die in den 1950er und 1960er Jahren entstanden sind, beteiligt sich der Bund an dieser Ausstellung. Eine besondere Geschichte verbirgt sich hinter dem Porträt von Karl Marx, das Willi Sitte 1982 an den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund verkaufte. Nach dessen Auflösung ging das Gemälde 1989/90 in Bundesbesitz über und befindet sich seit 2015 als Dauerleihgabe im Trierer Stadtmuseum Simeonstift. Trierer Recherchen offenbarten, dass nicht Sitte, sondern sein früherer Atelierkollege Fritz Rübbert (1915-1975) das Marx-Porträt gemalt und zur Dritten Deutschen Kunstausstellung 1953 in Dresden eingereicht hatte. Es wurde allerdings abgelehnt und an die Atelieradresse zurückgesandt. Rübbert war zwischenzeitlich in die Bundesrepublik ausgereist. Sitte nahm sich des Bildes an, veränderte es geringfügig und strich auf der Rückseite den Namen des Kollegen durch. 1982 stellte er es unter seinem Namen aus.

 Zukünftig werden beide Künstler als Autoren genannt. Eine späte Wiedergutmachung für den 1975 verstorbenen Fritz Rübbert.

 Die Ausstellung ”Sittes Welt” ist bis zum 6. Februar 2022 im Kunstmuseum Moritzburg in Halle/Saale mit verlängerten Öffnungszeiten zu sehen.

Weitere Informationen erhalten Sie über die Internetseite des Kunstmuseums Moritzburg.

 

Fritz Rübbert/Willi Sitte, Karl Marx, 1953 (Bild hat eine Langbeschreibung)
Fritz Rübbert/Willi Sitte, Karl Marx, 1953, Öl auf Hartfaser, 114 x 94,5 cm, Dauerleihgabe der Bundesrepublik Deutschland an das Stadtmuseum Simeonstift Trier Quelle: KVdB, Berlin