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Heideck, Carl Wilhelm von

Bayerische Landschaft mit Postillion und Schnitterinnen

Entstehungsjahr 1822
Technik Öl auf Holz
Maße 27 x 23 cm
Münchener-Nr. 3841
Linz-Nr. 2345
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Carl Wilhelm Heideck wurde 1788 in Lothringen geboren. Er ließ sich an der Kunstschule in Zürich ausbilden und besuchte anschließend die Kriegsakademie in München. In seiner Laufbahn erreichte er den Rang eines Generalmajors. Er wurde 1844 in den Freiherrenstand erhoben und starb 1861 in München.

Das Gemälde ist signiert und datiert „CvHdk 9/22“. Die Arbeit wurde in Öl auf Holz ausgeführt und hat die Maße 29 x 23,5 cm.

Provenienz

Zeittafel
1942als Teil der Privatsammlung des Kunsthändlers Hans Carl Krüger auf einer Versteigerung bei H.W. Lange in Berlin verkauft 

Das Gemälde von Heideck, genannt Heidegger, war Teil der Privatsammlung des Kunsthändlers Hans Carl Krüger. Es wurde zusammen mit anderen Gemälden der Sammlung auf einer Versteigerung am 12. und 13.05.1942 bei H.W. Lange in Berlin verkauft. Es gelangte unmittelbar in Reichsbesitz. Im Katalog der Auktion bei H.W. Lange in Berlin ist als Einlieferer des in Rede stehenden Gemäldes „Kr., Berlin“ verzeichnet. Das Gemälde ist unter der lfd. Nr. 249 beschrieben und auf Tafel 28 abgebildet. Der Leihnehmer konnte keine weiteren Angaben zur Provenienz machen.

Der Kunsthändler Hans Carl Krüger war seit dem Jahre 1900 Mitinhaber der Berliner Firma Rudolph Lepke’s Kunst –Auctions – Haus. Rudolph Lepke hatte die Firma 1869 gegründet. Er war bereits im Jahre 1904 verstorben. Mitinhaber der Firma waren auch die Brüder Gustav und Dr. A. Wolffenberg. Wegen ihrer jüdischen Abstammung waren sie gezwungen zum 31.12.1935 aus der Firma auszuscheiden. Die Tätigkeit als Kunsthändler war seit Einführung des Reichskulturkammergesetzes vom 22.09.1933 nur noch Mitgliedern der Reichskulturkammer erlaubt. Mitglied konnte aber nur sein, wer nicht als Jude nach den Nürnberger Rassegesetzen von 1935 galt. Es sei denn er besaß eine Ausnahmegenehmigung (vgl. J. Walk „Das Sonderrecht für die Juden im NS-Staat“, C.F.Müller Verlag Heidelberg, 1996, Abschn. I, Rnd.Nr. 248, 282).

Eine Anfrage beim Bundesarchiv Berlin nach Hans Carl Krüger ergab, dass eine rassische Verfolgung von Krüger ausgeschlossen werden kann, da er laut einem Schreiben vom Landesleiter der Reichskammer für bildende Künste vom 29.06.1939 „arischer“ Abstammung war.

Eine politische Verfolgung von Herrn Krüger, die zu einem Verkauf des Gemäldes geführt haben könnte, kann ebenfalls ausgeschlossen werden. Es liegen Unterlagen vor, die ihn noch im November 1943 als „Betriebsführer“ seiner Kunsthandlung ausweisen. Er ist im Jahre 1949 verstorben.

Wann, von wem und unter welchen Umständen das in Rede stehende Gemälde in die private Sammlung des Kunsthändlers H.C. Krüger gelangte, konnte bislang nicht ermittelt werden. Mithin ist ein früherer verfolgungsbedingter Vermögensverlust an dem Gemälde nicht auszuschließen.

Stand: 2010

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