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Lenbach, Franz Seraph von

Bildnis des Grafen Moltke

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Holz
Maße 106,5 x 82,5 cm
Münchener-Nr. 7513
Linz-Nr. Keine
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Laut den Ermittlungen der ehemaligen Treuhandverwaltung Kulturgut München ist das Gemälde „Graf Moltke“ am 13.09.1944 von der Galerie Abels in Dresden an die Staatliche Gemäldegalerie Dresden „Sonderauftrag Linz“ verkauft worden. Die Rechnung der Galerie, die seit 1935 ihren Sitz in Köln hatte und auf Grund von Kriegseinwirkungen seit 1943 in Dresden beheimatet war, liegt hier in Ablichtung vor. Die Galerie Abels hatte auf ihrer Rechnung vom 13.09.1944 vermerkt, dass das Gemälde vorher in der Galerie Henneberg in Zürich gewesen sei. Mithin ist das Gemälde in dem zu untersuchenden Zeitraum wahrscheinlich über die Schweiz nach Deutschland eingeführt worden.

Provenienz

Helmuth Graf Moltke gilt als einer der besten Feldherren der Weltgeschichte. Franz von Lenbach war in erster Ehe mit einer Nichte Graf Moltkes, Magdalena Gräfin Moltke, verheiratet.

In der von Sonja Mehl veröffentlichten Publikation „Franz von Lenbach in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus“, Prestel-Verlag, München, 1980, werden fünf verschiedene von Franz von Lenbach gefertigte Darstellungen des Grafen Moltke vorgestellt. Auf zahlreiche andere Gemälde, die Lenbach von Moltke anfertigte, wird verwiesen, jedoch zur Provenienz des im Bundesbesitz befindlichen Bildes wurden keine Feststellungen getroffen.

Eine vom Frankfurter Städel übersandte Schätzliste für Kunstgegenstände im Eigentum der Frau Meta Salomon, Frankfurt a.M., vom 28.06.1938 enthält u.a. auch ein Porträt des Grafen Moltke von Franz von Lenbach. Handschriftlich wurde dort vermerkt „verkauft“. Mangels Größenangabe und Angabe der Maltechnik konnte allerdings das auf der Schätzliste verzeichnete Gemälde nicht als das im Bundesbesitz befindlichen Moltke - Bild identifiziert werden.

Eine Untersuchung der Angebote zum Verkauf von Gemälden an die Nationalgalerie Berlin und von Ausstellungskatalogen und Kunstzeitschriften hinsichtlich des im Bundesbesitz befindlichen Gemäldes führte bisher nicht zu einer genaueren Ermittlung der Vorprovenienz. Beispielsweise wurde im Jahre 1927 der Nationalgalerie durch einen Herrn Trittler ein „Bildnis Moltke“ von Lenbach angeboten. Die Größe dieses Gemäldes betrug jedoch abweichend von dem o.g. Gemälde 100 x 108 cm.

Das Künstler – Lexikon von Boetticher „Malerwerke des 19. Jahrhunderts“ verweist auf ein Moltke – Bildnis in der Sammlung des Dr. Richard Klemm. Die Angabe des Materials (Pappe) und geringerer Maße, 72 x 51 cm, verweisen jedoch nur auf eine weitere der zahlreichen Darstellungen.

Die Ergebnisse der Rückseitenuntersuchung des o.g. Gemäldes, die auf der property card verzeichnet sind, konnten nicht zur Aufklärung der Provenienz beitragen.

Auf welchem Wege das Gemälde in die Schweiz gelangte, bevor es die Galerie Abels verkaufte, konnte bisher nicht festgestellt werden.

Stand: 2003

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