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Denihsieff, T.

Segelschiffe

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 92 cm x 126,5 cm
Münchener-Nr. 7574
Linz-Nr. 401
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

In der Datenbank „Sammlung des Sonderauftrages Linz“ wird das Bild unter folgenden Namen geführt: T. Denisfieff (Vasilij Ivanovic Denisov ?) oder Denis Sieff; auf der Property Card, Mü-Nr. 7574 unter: T. Denissieff. In keinem der einschlägigen Künstlerlexika lässt sich einer dieser Namen nachweisen. Für eine Identifizierung mit Denisov fehlt jeder Anhaltspunkt.

Das Gemälde zeigt Folgendes: durch die aufgewühlte See pflügt ein Dreimaster mit geblähten Segeln von rechts nach links genau im Zentrum des querformatigen Gemäldes. Die Wellenkämme folgen dicht aufeinander, scheinen den schlanken Klipper aber weitgehend unbehelligt zu lassen. Hinter dem Schiff sieht man rechts in helles Licht getaucht ein weiteres Schiff und eine entfernte Landzunge. Der Himmel ist bewölkt, aber das Sonnenlicht lässt auf ruhigeres Fahrwasser hoffen.

Provenienz

Zeittafel
vor 1938 in der Galerie Peri Ming, Berlin W 9, Lennéstraße 4 von dorf für RM 550,- 
am 03.1.1938 an die Galerie Haberstock, Berlin weiterverkauft  
am 9.2.1938 von dorf für RM 1.050,- an die Reichskanzlei, Berlin für den "Sonderauftrag Linz" veräußert1

Die TVK München ermittelte, dass das vorliegende Gemälde über die Galerie Haberstock, Berlin, am 9. 2. 1938 erworben wurde.2  

Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes: Alle Querverweise bestätigen nach umfassender Recherche im Bundesarchiv die vorliegenden Angaben, fördern jedoch kaum neue Erkenntnisse zutage.3
Bei vorliegendem Gemälde lässt sich die Autorschaft nicht klären. Das Bild taucht in Haberstocks Inventurbuch am 3. 1. 1938 als Nr. 93 unter der Bezeichnung „T. Denihsieff, Segelschiffe“ auf. Beim Weiterverkauf an die Reichskanzlei wird das Bild als von unbekanntem Meister stammend – in der Bestätigung der Rechnungsanweisung durch die Reichskanzlei heißt es „das von einem unbekannten Meister signierte Gemälde ‚Segelschiffe’“ – zu dem entsprechend niedrigen Preis von RM 1.050 veräußert.4

Das vorliegende Gemälde ist mit „T. Denissieff“ signiert, allerdings lässt sich kein Künstler dieses Namens nachweisen. Schon der Kunsthändler Haberstock konnte das Gemälde nicht zuordnen und verkaufte es an die Reichskanzlei als „unbek. Meister“. Dementsprechend lassen sich keine Aussagen zum Künstler treffen und keine Nachweise in der Literatur beibringen.

Nach Keßlers Rechercherchen erwarb Haberstock im Januar 1938 das Gemälde von der Galerie Peri Ming Berlin für RM 550 5 und verkaufte es im Februar 1938 an die Reichskanzlei Berlin für RM 1050.6
Haberstock kaufte mehrmals Gemälde von der Galerie Peri Ming an.7

Die Berliner Galerie Peri Ming, Lennéstraße 4, Berlin, Inhaber war Karl Theodor Geyer, veranstaltete ab Anfang 1934 mit der Berliner Galerie Luz Verkaufsausstellungen8 Weiterführende Informationen zur Galerie liegen nicht vor.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind. Anhaltspunkte für weitere Recherchen liegen derzeit nicht vor.

Stand: 2011

1 Für das Folgende vgl. BADV Berlin, Property Card, Mü-Nr. 7574. Weitere auf der Karteikarte vermerkte Nummern lauten Linz 401, RK 2099 und Arcisstr. 84.
2 Für das Folgende vgl. BADV Berlin, Property Card, Mü-Nr. 7574. Weitere auf der Karteikarte vermerkte Nummern lauten Linz 401, RK 2099 und Arcisstr. 84.
3 BArch Koblenz, B 323/45/396; B 323/78/396; B 323/331/262 (sog. Kl. Kartei).
4 BArch Koblenz, B 323/76/29 (Inventurbuch Haberstock 1938, S. 27), 130 (Zahlungsmitteilung der Reichskanzlei vom 5. 2. 1938).
5 Keßler, 2008, S. 270: Januar 1938 gekauft von Peri Ming, Berlin W 9 [S. 268: Lennéstr. 4] T. Denihsieff [?] „Segelschiffe“, Preis 550,00, Foto-Nr. [1889 ?], Signatur HA/XXIV/38.
6 Ebenda, S. 282 [nicht im Register unter Denihsieff verzeichnet], Februar 1938 verkauft an Reichskanzlei, Berlin, unbek. Meister „Segelschiffe“, Preis 1.050,00, Foto-Nr. 1889, Signatur HA/XXIV/41, S. 299, Abb. Foto 1889.
7 Ebenda, S. 268, 272 jeweils Käufe von der Galerie Peri Ming (Dez. 1936, 2 x März 1937, Jan. 1939).
8 Für Folgendes vgl. Abschlussbericht Museum Folkwang Essen, 14. Juni 2011, S. 3. unter www.museum-folkwang.de.

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