Lenbach, Franz Seraph von
Bildnis eines bärtigen Mannes mit Brille
| Entstehungsjahr | ohne Jahr |
|---|---|
| Technik | Öl auf Leinwand |
| Maße | 61 x 48,5 cm |
| Münchener-Nr. | 11213 |
| Linz-Nr. | 3070 |
| Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Der Maler Franz von Lenbach lebte in der Zeit von 1836 bis 1904 und zählte zu den beliebtesten und erfolgreichsten Porträtmalern seiner Zeit.
Das Gemälde ist zwar mit „F. Lenbach“ signiert, jedoch wurde beim Ankauf des Gemäldes durch Prof. Voss eine Urheberschaft Lenbachs stark in Zweifel gezogen. Es sei ein Gemälde der Münchener Malschule der 60er oder 70er Jahre des 19.Jahrhunderts und eher dem Kreis um Wilhelm Leibl zuzuordnen.
Das Gemälde zeigt einen jungen Mann mit Bart und Brille, dessen Identität heute nicht mehr bekannt ist. Laut Mitteilung des früheren Eigentümers soll es sich um einen ihm nicht namentlich bekannten Münchener Professor handeln.
Provenienz
Die frühere Treuhandverwaltung Kulturgut München hatte aus dem überlieferten Schriftverkehr des „Beauftragten für den Sonderauftrag Linz“ ermittelt, dass das hier interessierende Porträt am 20.03.1943 von einem Direktor Dr. jur. Walter Schnabel aus Duisburg für 12.000, - RM angekauft wurde. Dr. Schnabel hatte dann in einem Schreiben vom 24.01.1944 dem Sonderauftrag Linz einige weitere Gemälde aus dem Eigentum seiner Eltern zum Kauf angeboten. Als Hintergrund für Angebot und Verkauf von Gemälden der Familie Schnabel wurde der Verlust von mehreren Häusern aus dem Eigentum der Familie durch Kriegseinwirkung benannt.
Bei diesem Rechtsgeschäft handelt es sich offenbar um keinen NS-verfolgungsbedingten Vermögensverlust. Der Schriftwechsel mit Dr. Schnabel aus den Jahren 1943/1944 weist darauf hin, dass die Verkäufer nicht zum Personenkreis der NS-Verfolgten zählten. Weil nicht mehr ermittelt werden kann, seit wann sich das Porträt im Eigentum des Verkäufers befand, kann ein früherer NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2011