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Danhauser, Josef

Selbstbildnis

Entstehungsjahr um 1833
Technik Öl auf Leinwand
Maße 66 x 53 cm
Münchener-Nr. 11244
Linz-Nr. 1692/939
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt den Künstler im Brustbild, nach halbrechts aus dem Bilde sehend mit lockigem Haar. Eine Signatur ist nicht bekannt.

Provenienz

Zeittafel
9. Juli 1907Auktion Dorotheum, Wien unter der Zuschreibung „Wiener Meister um 1830“ als „Portät Josef Lanners“
vermutlich bis 11. Februar 1920 im Eigentum von Henriette Dux, Wien
24. April 1941Viktor Widakowich, Wien, Schottenhof
Von dort Maria Dietrich Galerie Almas, München
Im Mai 1941Von dort für 6.000 Reichsmark für die Sammlung „Sonderauftrag Linz“ erworben

In den von Frimmel herausgegebenen Blättern für Gemäldekunde beschrieb Ludwig Dux 1910 zwei von seiner Frau Henriette erworbene Selbstbildnisse Danhausers, ein Aquarell und ein Ölgemälde, beide im Artikel abgebildet. Ludwig Dux schilderte, dass seine Frau das Ölgemälde auf einer Auktion im Dorotheum am 9. Juli 1907 ersteigert hatte.1

Henriette war auch eine geborene Dux und wurde am 11. Januar 1868 in Deutsch-Kreutz geboren.2

Sie heiratete am 9. September 1894 in Wien den Prokuristen Ludwig Dux, geboren am 12. Juni 1854, gleichfalls in Deutsch-Kreutz. Beide gehörten der Israelitischen Kultusgemeinde Wiens an. 1895 wurde ihr erster Sohn, Friedrich, 1896 ihr zweiter Sohn, Karl geboren.3

Frau Henriette Dux verstarb am 11. Februar 1920 in Wien. Ihr Mann Ludwig Dux verstarb am 21. Juli 1922 in Wien.

Der älteste Sohn von Henriette und Ludwig Dux, Friedrich, wurde am 30. Oktober 1939 nach Nisko in Polen deportiert und kam dort um.4 Eine Vermögenserklärung ist von ihm nicht überliefert. Sein Bruder Karl emigrierte mit seiner Frau Margarethe im Dezember 1938 nach Südamerika5 . Zu ihm gibt es keine weiteren Unterlagen, auch keine Vermögenserklärung.

Das Selbstportrait Danhausers wurde am 24. April 1941 von Viktor Widakowich, Wien, Schottenhof für 5.500 Reichsmark an die Galerie Almas Maria Dietrich, München verkauft und im Mai 1941 von dort für den „Sonderauftrag Linz“ für den Preis von 6.000 Reichsmark erworben.

Der Kauf wurde allein durch die „Kleine Kartei“ dokumentiert. Viktor Widakowich war nicht in Wien gemeldet.

Es könnte sich bei dieser Person um den Biologen Widakowich gehandelt haben, der bereits vor dem 1. Weltkrieg nach Buenos Aires ging und dort an der Universität lehrte.6

Viktor Widakowich war mit der Schriftstellerin Else Jerusalem7 verheiratet. Er verkaufte außerdem im Januar 1942 das Bild „Waldlandschaft“ von Jacob van Geel an das Kunsthistorische Museum Wien - Gemäldegalerie zum Preis von 5.000 Reichsmark. Die Namen eventueller Vorbesitzer gehen aus dem Erwerbungsakt der Gemäldegalerie nicht hervor.8

Die Besitzverhältnisse des Gemäldes von Danhauser sind ab 1910 nicht mehr belegt.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2008

1 Ludwig Dux, Zwei Selbstbildnisse Danhausers, In: Theodor von Frimmel, Blätter für Gemäldekunde, Band 5, Wien 1910, S. 11f.
2 Archiv der IKG Wien, Matrikel.
3 Archiv der IKG Wien, Matrikel.
4 Einwohnermeldekarte zu Friedrich Dux.
5 Einwohnermeldekarte zu Karl Dux.
6 Auszug Google Books Suche „Who is Who“ 1911 zu Viktor Widakowich.
7 Zur Biographie Else Jerusalems, http://193.170.112.215/ariadne/vfb/bt_fl_konvertitinnen.htm#ej [16. Sep-tember 2008)
8 Restitutionsbericht 1998 des Kunsthistorischen Museums Wien, http://www.parlament.gv.at/PG/DE/XX/AB/AB_05184/fnameorig_000000.html [30. August 2008)

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