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Elkan, Benno

Kopf Wilhelm Trübners

Entstehungsjahr 1911
Technik Bronze auf Marmorsockel
Maße Bronze 29 cm, Sockel 20 cm
Münchener-Nr. 13129
Linz-Nr. 920
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Benno Elkan (2.12.1877 Dortmund - 10.1.1960 London)1 war Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie. Er studierte Malerei in München und Karlsruhe und wandte sich 1903 der Plastik zu. Er lebte von 1905 – 1908 in Paris, wo er insbesondere durch August Rodin bildhauerische Anregungen erhielt. Von 1908 bis 1911 hielt er sich in Italien auf. 1911 übersiedelte er nach Alsbach an der Bergstraße und 1919 nach Frankfurt. Er emigrierte 1933 nach London. 1933 wurden viele Werke Elkans aus dem öffentlichen Raum entfernt. 1935 wird er als Mitglied der Reichskammer der Bildenden Künstler ausgeschlossen. Elkan’s Œuvre konzentrierte sich vor allem auf plastische Arbeiten. Zentrum seiner Arbeit ist der Mensch, individuell und symbolisch. Bis 1927 entstehen die bedeutendsten Grabmalsarbeiten. Nach der Emigration begann er, ab 1934 sakrale Leuchter herzustellen. Sein wichtigstes Werk ist die große Menorah in Jerusalem (1956 vom britischen Parlament an die Knesset als Geschenk übergeben). Trotz mehrerer Stielwechsel bleibt Elkans Werk von der zeitgenössischen Kunstentwicklung weitgehend unberührt. Stilistisch kennzeichnen Elkans Arbeiten sowohl kompositorische Formstränge als auch Bewegtheit der Oberflächen. Viele seiner Werke gelten als Kriegsverlust oder sind verschollen. Alle profanen Denkmale wurden von den Nationalsozialisten zerstört.
In Karlsruhe traf Benno Elkan den Maler Wilhelm Trübner (1851 – 1917), der seit 1903 als Professor für Malerei an der Karlsruher Akademie war. Die vorliegende Büste schuf er 1911 in Erinnerung an diese Begegnung.2  

Provenienz

Zeittafel
1939Haus der Deutschen Kunst An den "Sonderauftrag Linz"

Die TVK München ermittelte, dass die Plastik nach einer Aussage des Architekten Reger am 21.7.1951 vom Haus der Deutschen Kunst erworben wurde.3

Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes: Aufgrund der niedrigen Linz - Nr. 920 muss davon ausgegangen werden, dass die Plastik im Jahr 1939 vom „Sonderauftrag Linz“ erworben wurde.
Die Aussage von Hans Reger vom 21.7. 1951 konnte im Bestand der Treuhandverwaltung München im Bundesarchiv Koblenz nicht nachgewiesen werden. Lediglich der Bericht über die Inventarisierung der Kunstobjekte von Hans Reger für den „Sonderauftrag Linz“ liegt vor.4
Die vorliegende Büste wurde zusammen mit allen bis dahin vorhandenen Plastiken und Teppichen im Laufe des Jahres 1939 inventarisiert. Diesen Werken gab er die Nummern 900 - 1000.

Die vorliegende Büste liegt in 6 Ausführungen vor.5 Die Staatliche Kunsthalle Frankfurt erwarb die Büste 1920 über die Galerie Tannenbaum in Mannheim, das Städel’sche Kunstinstitut in Frankfurt erwarb die Büste 1918 direkt vom Künstler.

In der kunsthistorischen Literatur zu Benno Elkan konnten keine weiteren Angaben zu der vorliegenden Büste recherchiert werden.6

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind. Anhaltspunkte für weitere Recherchen liegen derzeit nicht vor.

Stand: 2010

1 Für Folgendes vgl. Saur 2004, Bd. 9, S. 273f.: Handbuch deutschsprachiger Emigration 1999, S. 258.
2 Menzel 1980, S. 11; Kat. Karlsruhe 1951, S. 5 – 9.
3 Für das Folgende vgl. BADV Berlin, Property Card, Mü-Nr. 13129. Eine weitere, auf der Karteikarte vermerkte Inventarnummer lautet Aussee 7949.
4 Zur Inventarisierung die Aussage von Herrn Hans Reger 21.7. 1951. Vgl. BA Koblenz, B 323/332.
5 Menzel 1980, S. 150
6 Menzel 1980, S. 149f, Abb. 49, Wk - Nr. 16. Bender 1911/12, S. 385 – 387, S. 388 mit Abb. Schwarz 1913, S. 134 mit Abb. Blass 1914/15, S. 254-269, mit Abb. S. 162.

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