Alt, Rudolf von
Friedhof in Inschl (Friedhofskirchlein in Ischl)
Entstehungsjahr | 1838 |
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Technik | Aquarell |
Maße | 14 x 22 cm |
Münchener-Nr. | 2399/11 |
Linz-Nr. | 1563 |
Lost Art-ID | 219319 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Der österreichische Maler, Zeichner und Aquarellist Rudolf von Alt (1812-1905) wurde in der Werkstatt seines ebenfalls künstlerisch tätigen Vaters in Wien ausgebildet.1 Nach anfänglichem Üben im Kopieren und Kolorieren von dessen Bildern fertigte er 1829/30 die ersten selbständigen Aquarelle seiner heimatlichen Landschaft an. Von seinem Vater übernahm er die minutiöse, deskriptive Auffassung von Landschafts- und Vedutenmalerei. Rudolf von Alt arbeitete wie dieser vorrangig in der Technik des Aquarellierens, wobei er seine Werke vereinzelt auch in Öl übertrug. Auf zahlreichen Reisen durch Österreich und Italien widmete er sich dem Darstellen von Landschaften, Stadtansichten und Porträts. Um 1840 erweiterten Interieurs seine Themenpalette. Um diese Zeit änderte er auch seinen Stil, indem er die fast kristalline Klarheit seiner Gegenstände, Farben und der Atmosphäre gegen eine freiere malerische Gestaltung eintauschte. Erste große Erfolge erzielte er ab 1869 mit der offiziellen Anerkennung seiner Arbeiten am Pariser Salon. Außerhalb der Auftragsarbeiten verfolgte er als sein eigentliches Ziel, die weitere Entfaltung der Freilichtmalerei, ohne jedoch zum Impressionismus zu gelangen. Am Ende seines Schaffens kehrte er zu den Wiener Themen zurück, die er allerdings nie ganz vernachlässigt hatte.
Das in Bundesbesitz befindliche Aquarell „Friedhofskirchlein in Ischl“ malte Alt während einer seiner Studienreisen im Jahre 1838. Es zeigt eine beschauliche Dorfszene, dessen Mittelpunkt eine kleine Kirche bildet, die von Wirtschaftsgebäuden, Wald und Bergen eingerahmt wird.
Provenienz
14.3.1941 | Von der Kunsthandlung E. Brüschwiler, München, für den „Sonderauftrag Linz“ erworben (Linz-Report Att. 53)2 |
Zur Provenienz der Papierarbeit ermittelte die TVK München, dass das Bild am 14. März 1941 von der Münchener Kunsthandlung E. Brüschwiler für den „Sonderauftrag Linz“ erworben wurde.3 Der Vergleich mit anderen Linzer Nummern zeigt, dass die Papierarbeit sofort nach dem Kauf für das geplante Museum in Linz inventarisiert wurde.
Rudolf von Alt fertigte im Laufe seines Lebens mehr als 5000 Zeichnungen, Aquarelle, Skizzen und Ölgemälde an. Nur für rund 1500 Werke existiert ein Werkverzeichnis, wobei nicht jedes Werk mit einer Abbildung versehen ist.4 In der umfangreichen Literatur konnte das Aquarell nicht nachgewiesen werden. Die Rückseitenbetrachtung ergab keine Hinweise zur Provenienz.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind. Anhaltspunkte für weitere Recherchen liegen derzeit nicht vor.
Stand: 2004
1 Für das Folgende vgl. Saur 1992, Bd. 2, S. 660-664.
2 BADV Berlin, Property Card, Mü-Nr. 2399/11.
3 Ebd.
4 Koschatzky 2001.