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Steffan, Johann Gottfried

Gebirgslandschaft

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Aquarellmalerei auf Papier
Maße 77 cm x 133,5 cm
Münchener-Nr. 31775
Linz-Nr. 716
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Aqaurell zeigt links einen See, halbrechts einen Felsblock mit Bäumchen, im Hintergrund ein Hochgebirge mit Sattel links von dem Bäumchen.

Es ist mit "J.G. Steffan" bezeichnet.

Provenienz

Zeittafel
unbekannt
Bis 5. Mai 1938 (?)Galerie Maria Almas-Dietrich, München
Vor 1939Reichskanzlei

Die TVK München ermittelte, dass die Galerie Almas, München, das Gemälde aus deutschem Besitz erwarb und an die Reichskanzlei weiterverkaufte (Aussage Almas vom 16.3.1949).

Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:

Im Boetticher konnte das Gemälde nicht zugeordnet werden.1 Zum Werk Steffans gibt es eine Publikation von Eva Sandor-Schneebeli. In dieser ist das Gemälde ohne weitere Provenienz aufgeführt (Nr. 18x-06, S. 227).2  

Nach einer Aussage von Maria Almas-Dietrich, München, aus der Nachkriegszeit, erwarb sie das Gemälde aus „deutschem Besitz“.3 Am 5. Mai 1938 kaufte die Reichskanzlei von der Kunsthandlung Almas ein Gemälde von Steffan mit dem Titel „Landschaft“ für RM 3.000.4
Maria Almas, geborene Dietrich, geboren am 28. Juni 1892 in München, betrieb nach ihren Angaben seit 1918 eine Kunsthandlung in München.5 Nach ihren Angaben lernte sie 1936 Heinrich Hoffmann, den Fotografen Adolf Hitlers kennen und erhielt über diesen die ersten Aufträge, Kunst für Hitler zu erwerben. Almas-Dietrich gehörte zu den aktivsten Personen im Kunsthandel, die für die Nationalsozialisten tätig waren. Die amerikanische Besatzungsbehörde vernahm sie nach 1945 mehrfach zu ihren Geschäften. Dabei wurden auch Unterlagen wie Geschäftsbücher beschlagnahmt und durch die Division MFA ausgewertet.6 Diese Unterlagen scheinen in der Zwischenzeit verloren zu sein.
Es ist nicht festzustellen, welches der Gemälde, die 1938 von der Reichskanzlei erworben wurde, das hier zu untersuchende ist.
Die niedrige Linznummer deutet darauf hin, dass das Gemälde vor 1939 von der Reichskanzlei erworben wurde.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind. Ein verfolgungsbedingter Vermögensverlust lässt sich bei diesem Gemälde daher nicht ausschließen.

Stand: 2010

1 Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, 2. Band von 4 Bänden, Dresden, 1891-1901, S. 804-806.
2 Eva Sandor-Schneebeli: Johann Gottfried Steffan. Landschaftsmaler 1815-1905, Wädenswyl 2009, S. 227.
3 Aussage Almas BArch Koblenz B 323, Nr. 331.
4 Inventar der für die Reichskanzlei angekauften Gemälde BArch Berlin R 43 II, Nr. 1062 b.
5 BWA, K1, XVA, 10c, 264, Akt Fall 33.
6 NARA, RG 260, 519, Box 445.

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