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Schwind, Moritz von

Entwurf zu einem Glasfenster

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Aquarellierte Tuschezeichnung
Maße 73 x 41 cm
Münchener-Nr. 44710/1
Linz-Nr. Keine
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Moritz von Schwind (* 21.1.1804 in Wien, † 21.2.1871 in München) war ein österreichischer Maler und Zeichner. Ab 1821 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Zu seinem Freundeskreis zählte u. a. Franz Schubert, Franz Grillparzer und Peter von Cornelius. Letzterem verdankte er einen Auftrag zur Ausmalung des Bibliothekszimmers der bayrischen Königin. Aufträge aus Sachsen und Baden folgten und machten ihn bekannt. Zu seinen Werken gehören u. a. acht Rundmedaillons für den Sitzungssaal des Karlsruher Stän-dehauses, Fresken für die Staatliche Kunsthalle und die Wandgemälde auf der Wartburg bei Eisenach.

Provenienz

Der Property Card der Treuhandverwaltung von Kulturgut kann entnommen werden, dass das Objekt aus dem Nachlass von Dr. Hans Posse vom Deutschen Reich für den „Sonderauftrag Linz“ erworben wurde.

Der renommierte Kunsthistoriker Dr. Hans Posse (1879 bis 1942) war seit 1913 Direktor der Staatlichen Gemäldegalerie in Dresden. Im Jahre 1939 wurde er von Adolf Hitler mit dem Aufbau einer Kunstsammlung für das in Linz geplante „Führermuseum“ (sog. „Sonderauftrag Linz“) beauftragt. Während seiner beruflichen Laufbahn baute er ebenfalls eine eigene Sammlung auf.

Nach Posses Tod erwarb sein Nachfolger Dr. Hermann Voss aus dessen Nachlass zahlreiche Kunstwerke. Darunter befanden sich Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Plastiken, Druckgrafik und kunstgewerbliche Objekte unbekannter Künstler. Diese Erwerbungen stehen in keinem Zusammenhang mit NS-Verfolgungsmaßnahmen. Es besteht jedoch Unklarheit über die frühere Provenienz der Sammlerstücke, die Hans Posse in der Zeit von 1933 bis 1942 von NS-Verfolgten erworben haben könnte.

In Bundesbesitz befinden sich derzeit 167 Objekte aus dem Nachlass Posse. Eine Nachfrage bei den diversen Leihnehmern ergab, dass dort keine näheren Angaben zur Provenienz bekannt sind.

Trotz der Veröffentlichung in der Datenbank zur Provenienzdokumentation des BADV und in der Datenbank LostArt der Koordinierungsstelle in Magdeburg wurden keine Rückgabeansprüche geltend gemacht. Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2010

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