Navigation und Service

weiblichen Halbfiguren, Meister der

Neptun und Thetis (Neptun umarmt eine Nymphe)

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Holz
Maße 40,5 x 35,5 cm
Münchener-Nr. 5738
Linz-Nr. Keine
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Namentlich ist der Künstler des Gemäldes „Neptun und Thetis“ nicht bekannt. Die Kunstgeschichte hat sich mit dem Notnamen ‚Meister der weiblichen Halbfiguren’ beholfen. Dieser wirkte in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und wird regional den südlichen Niederlanden zugerechnet. Sein Notname erklärt sich dadurch, dass es eine ganze Reihe von Gemälden mit weiblichen Halbfiguren gibt, die diesem Künstler zugeschrieben werden. Typisches Merkmal sind die zwar gefälligen, aber doch starr dargestellten Frauengesichter. Schon der "Thieme-Becker" spricht von einem „industriellen Schematismus“ des Meisters.1

Provenienz

Zeittafel
2.4.1931Ankauf der Gemäldegalerie, Berlin, mithilfe des Friedländer-Stiftungsfonds in der Versteigerung des Internationalen Kunst- und Auktionshauses, Berlin2
20.12.1934Zusammen mit anderen Gemälden als Leihgabe zur Ausschmückung der Dienstwohnung von Hermann Göring
Februar 1939Göring erwarb das Gemälde für RM 1.500 für seine Privatsammlung in Karinhall

Das dem Meister der weiblichen Halbfiguren zugeschriebene Gemälde „Neptun und Thetis“ wurde am 2. April 1931 von der Berliner Gemäldegalerie beim Internationalen Kunst- und Auktionshaus mithilfe des Friedländer-Stiftungsfonds erworben.3 Am 20. Dezember 1934 verlieh das Museum das Gemälde zusammen mit anderen Kunstwerken an Hermann Göring, der diese zur Ausschmückung seiner Dienstwohnung am Leipziger Platz verwendete.4 Ende Dezember 1938 ließ Göring dem Museum mitteilen, dass er das Bild für seine Privatsammlung in Karinhall zu erwerben wünsche. Den vom Museum geforderten Preis in Höhe von RM 2.500 handelte er auf RM 1.500 herunter mit der Begründung, dass seine in Karinhall aufbewahrten Kunstwerke später an den Staat zurückfallen würden. Das Museum akzeptierte diese Argumentation und im Februar 1939 erfolgte der Verkauf des Bildes unter Zustimmung der Sachverständigenkommission und mit Genehmigung des Preußischen Finanzministers sowie des Reichsministers für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung.5

Vor dem hier geschilderten Hintergrund ist der Verkauf des Gemäldes nicht als verfolgungsbedingt zu bewerten.

Stand: 2002

1 Thieme-Becker 1999, Bd. 37, S. 351.
2 Für das Folgende vgl. BADV, Property Card, Mü-Nr. 5738. Weitere auf der Inventarkarte vermerkte Nummern lauten B’gaden 690, Staatl. Museen Berlin Gemälde Gal. Inv.Nr. r/1107, Kat.Nr. 2082 und Krongut (?): Inv. fol. 655b.
3 Bestandskatalog 1931, S. 294.
4 ZA, SMB-PK, I/GG 236, Bl. 54ff.
5 ZA, SMB-PK, I/GG 208, J.-Nr.: F 1941/38, Bl. 166-174.

Kontakt

Bei Fragen und Anregungen nutzen Sie bitte unser Kontaktformular

Zum Kontaktformular