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Piranesi, Giovanni Battista

Veduta interna del Sepoloro di S. Costanza

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Grafik
Maße 42 x 56 cm
Münchener-Nr. 52714
Linz-Nr. Keine
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Giovanni Battista Piranesi (*4.10.1720 in Mogliano Veneto bei Treviso, † 9.11.1778 in Rom), Sohn eines Steinmetzes, betätigte sich in vielen Berufen: als Kupferstecher, Archäologe, Architekt, Architekturtheoretiker und Bühnenbildner. Nach seiner Ausbildung als Architekt bei einem Bruder seiner Mutter reiste er 1740 als Zeichner nach Rom und erwarb dort auch die Grundlagen der Radierung und des Kupferstiches. Berühmtheit erlangte Piranesi vor allem durch die sechzehn Platten der Carceri (Kerker), durch Bühnenbilder angeregte Architekturphantasien, die in den Jahren von 1745 bis 1750 entstanden sind.

Provenienz

Die o.g. Graphiken sind gemäß den Eintragungen auf den Property Cards der Treuhandverwaltung von Kulturgut Eigentum der Kriegsmarine.

Die Recherchen zum Marineerholungsheim ergaben, dass die Deutsche Reichsmarine Schloss Hohenaschau im Jahre 1942 als Erholungsheim erworben hatte. Das Lazarett hatte seinen Betrieb am 1. September 1944 als Marine-Kurlazarett aufgenommen. Es ist daher anzunehmen, dass die Reproduktion dort zu Ausstattungszwecken diente.

Im Archiv des BADV befinden sich eine Reihe von Property Cards, die Münchener Nummern über 52.000 aufweisen und aus blauer statt wie üblich hellgrüner Pappe bestehen. In einigen dieser Fälle steht im Feld „Mü-Nr.“, welches normalerweise die Münchener Nummer trägt, „ab“. Dieses Kürzel steht für Altbestand (Westdeutschland).

Die Recherchen im Bundesarchiv in der „Restitutionskartei nach Münchener Nummer“ ergaben, dass die dortigen Property Cards mit der Zählung bei 50524 aufhören. Die Überprüfung der letzten Karteikarten in dieser Reihe, die wie üblich aus hellgrüner Pappe hergestellt sind, ergab, dass einige Karten handschriftlich auf Deutsch (z. B. Mü-Nr. 50206) und einige Karten maschinenschriftlich auf Deutsch (z. B. Mü-Nr. 50524) verfasst wurden. Das Eingangsdatum auf Mü-Nr. 50206 ist nicht vermerkt, während das auf Mü-Nr. 50524 mit 1975 benannt ist. Diese Karteikarte ist gleichzeitig die letzte in dieser Kartei.

Diese Erkenntnisse im Bundesarchiv lassen daher vermuten, dass die blauen Karteikarten mit Münchener Nummern über 52.000, die sich im Besitz des BADV befinden, möglicherweise erst nach der Mitte der 1970er Jahre angelegt worden sind, nämlich als die hellgrünen Karteikarten aufgebraucht waren. Dies mag auch erklären, wieso zwischendurch anstelle des Kürzels „mü“ „ab“ verwendet wurde. Bei der damaligen Erfassung wurde auf den Karteikarten mit Inventarnummern über 52.000 als Standort in nahezu allen Fällen das Hauptzollamt München vermerkt.

Die Nachfrage nach der Provenienz beim derzeitigen Leihnehmer brachte keine weiteren Erkenntnisse.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2010

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