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Ridinger, Johann Elias

Windhetzer

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Stahlstich auf Papier
Maße 29 x 23,5 cm
Münchener-Nr. 6198
Linz-Nr. Keine
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der bedeutende deutsche Tiermaler und Kupferstecher Johann Elias Ridinger lebte von 1698 bis 1767. Er wurde zunächst in Ulm und dann in Augsburg ausgebildet. Er kam dann von 1715 an für drei Jahre an den Hof des Grafen Metternich in Regensburg, wo er Jagen und Reiten kennen lernte und sich selbst in der Zeichnung von Wildtieren weiterbildete. Später gründete er in Augsburg eine Kunsthandlung und war dort auch bis zu seinem Lebensende als Direktor der Kunstakademie tätig. Seine beiden Söhne Martin Elias und Johann Jakob wurden als Kupferstecher ausgebildet und arbeiteten mit dem Vater in einer Werkstatt. Sie führten den Kunstverlag Ridinger nach 1767 fort.

Provenienz

In Bundesbesitz befindet sich eine Reihe von Druckgrafiken nach der Zeichnung von Johann Elias Ridinger, die früher Teil der Kunstsammlung von Hermann Göring waren. Im Inventarverzeichnis des Landsitzes Carinhall vom 01.02.1940 sind vier der gerahmten Farbstiche enthalten.
J.E. Ridinger hatte verschiedene zusammenhängende Folgen zur Jagd, den jagdbaren Tieren, zur Reitschule, den Jahreszeiten „Der Fürsten Jagdlust“. geschaffen.1 Die Kunstsammlung von Göring, die nach dem Kriegsende 1945 zunächst im Central Collecting Point inventarisiert wurde, enthielt rund zwanzig Farbstiche in annähernd gleichen Abmaßen aus diversen Folgen Serien. Aus der Sammlung Göring befinden sich aktuell noch 12 Drucke in der Verwaltung des BMF. Das oben genannte Blatt dürfte der Folge „Die Jagd“ zuzuordnen sein.

Da es regelmäßig mehrere Drucke von einer Kupferstichplatte bzw. wie vorliegend von einer Stahlstichplatte gibt und auf den in Rede stehenden Blättern keine Hinweise auf die frühere Provenienz vorhanden sind, bleibt die frühere Herkunft der Drucke aus der Sammlung Göring bislang ungeklärt, so dass ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust nicht auszuschließen ist.

Stand: 2010

1 Vgl. G.A.W. Thienemann, Leben und Wirken des unvergleichlichen Tiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger, Leipzig, 1856

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