Stahl, Friedrich
Tanz der Salome
Entstehungsjahr | 1911 |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 64,5 x 52,5 cm |
Münchener-Nr. | 8565 |
Linz-Nr. | 989 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das Gemälde zeigt Folgendes: Salome vor dem Tisch, rechts davon Hund, der am Kopf des Johannes ist; Tischgesellschaft, Blick durch Fenster hinten auf Palasthof (links) und die Stadt (rechts).
Es ist mit "FRIEDR.STAHL, FLORENZ 1911" bezeichnet und datiert.
Provenienz
in den Jahren 1911/12 | Teil der Sammlung Hubert Menten |
im Jahre 1940 | von der Witwe Charles Browns über Direktor Kolb, München für einen Betrag i.H.v. sfrs 30.000,- zusammen mit den Linz-Nummern 988–990 erworben |
Den Ermittlungen der Treuhandverwaltung für Kulturgut zufolge wurde das Gemälde im Jahre 1940 von der Witwe Charles Browns über Direktor Kolb, München für einen Betrag i.H.v. sfrs 30.000,- zusammen mit den Linz-Nummern 988–990 für das geplante Museum in Linz erworben. Herr Kolb war Direktor der in München ansässigen Galerie Wimmer.
Demgegenüber wird in dem amerikanischen Consolidated Interrogation Report Nr. 4 (sog. Linz–Report), Seite 69, die Vermutung geäußert („it is possible“), dass die mit den Linz–Nummern 981 bis 990 inventarisierten Werke von Friedrich Stahl von dem Berliner Kunsthändler Hubert Menten erworben wurden.
Die Veröffentlichung der im Auftrag des Schweizer Bundesrates durchgeführten Studie der „Unabhängigen Expertenkommission Schweiz-Zweiter Weltkrieg“ unter dem Titel „Raubgut–Fluchtgut“, Zürich 2001 bestätigt die Eintragung auf der Property Card. Im Abschnitt 4.4.2. Andere Schweizer Anbieter, S. 231, wird der Verkauf von vier Gemälden aus der Badener Sammlung der Witwe Charles Brown an die Münchener Galerie Wimmer erwähnt.
Charles E.L. Brown wurde 1863 in Winthertur geboren und ist 1924 in Montagnola verstorben. Er war britischer Staatsbürger, der in der Schweiz lebte und dort als Ingenieur und Erfinder tätig war.
Eine Anfrage an die gegenwärtige Inhaberin der Galerie Wimmer blieb erfolglos. Sie teilte am 30.11.2000 mit, dass von dem ehemaligen Galeriedirektor Kolb keine Unterlagen mehr vorhanden sind.
Das Gemälde ist laut Datierung im Jahre 1911 in Florenz entstanden und war laut dem Ausstellungskatalog des Künstlerhauses in Berlin aus Anlass des 75. Geburtstages des Künstlers (1939) in den Jahren 1911/12 Teil der Sammlung Hubert Menten. Nicht mehr geklärt werden kann, von wem und wann das Gemälde an Charles Brown oder seine Ehefrau verkauft worden ist.
Das Gemälde wurde in der Schweiz, mithin im neutralen Ausland, für den "Sonderauftrag Linz" erworben.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2002