Ochtervelt, Jacob
Krankenbesuch
Entstehungsjahr | um 1680 |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 84,5 x 69 cm |
Münchener-Nr. | 8731 |
Linz-Nr. | 2792 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Über den Holländer Jacob Ochtervelt (1634-1682), einem Maler des Goldenen Barockzeitalters, ist wenig bekannt. Er war Schüler von Nicolaes Berchem in Harlem und verbrachte den überwiegenden Teil seiner beruflichen Laufbahn in Rotterdam. Die meisten seiner erhaltenen Gemälde zeigen Interieurs der Mittelschicht, deren Figuren von Jan Vermeer beeinflusst scheinen. Ochtervelt bevorzugte es, seine prächtig kostümierten Personen vor kahlen Wandflächen zu malen, die er mit fein ausgearbeiteten Details wie Teppichen oder Seide kontrastierte. Zu seinem Oeuvre gehören ebenfalls Porträts und Jagdszenen.1
Provenienz
früher | Collection of de Beurnonville2 |
24.1.1931 | Vom Restaurator Rougeron, New York, an Kunsthandlung Böhler, München, verkauft |
7.4.1943 | Von dort an den „Sonderauftrag Linz“ für RM 65.000 verkauft |
Der Münchener Kunsthändler Julius Böhler teilte im Februar 1949 dem CCP München mit, dass sein Vater das Werk „Der Doktorbesuch“ von Jacob Ochtervelt im Jahr 1930 von dem Restaurator Rougeron, New York, erworben hat. Am 24. Januar 1931 wurde es von der Galerie im Verrechnungswege übernommen.3
Laut Property Card verkaufte Böhler das Gemälde am 7. April 1943 für RM 65.000 an den „Sonderauftrag Linz“.4 Hans Reger, der die Kunstwerke für das geplante Museum inventarisierte, bestätigte dem Kunsthändler am 16. April 1943 den Empfang des Bildes.5
Da das Gemälde im neutralen Ausland erworben wurde, liegen keine Anhaltspunkte für einen NS-verfolgungsbedingten Kauf vor.
Stand: 2001
1 Wright 1978.
2 Für das Folgende vgl. BADV Berlin, Property Card, Mü-Nr. 8731. Weitere auf der Property Card vermerkte Inventarnummer ist Aussee 3951.
3 Schreiben von Julius Böhler an den CCP München, München, 2.2.1949. Vgl. BArch, B323/331, Böhler.
4 Für das Folgende vgl. BADV Berlin, Property Card, Mü-Nr. 8731. Der dort genannte Linzer Film ist im Bundesarchiv nicht mehr in der betreffenden Akte vorhanden. Vgl. BArch, B323/100, LF I/61/397.
5 Bestätigung von Reger für Böhler, München, 16.4.1943. BArch, B323/130, LF XVa/28/141.