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Winterhalter, Franz Xaver

Herzogin Alba / Damenbildnis in Weiß mit Perlencollier

Entstehungsjahr 19. Jahrhundert
Technik Öl auf Leinwand
Maße 130,5 x 98 cm
Münchener-Nr. 8868
Linz-Nr. 1976
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das ovale Gemälde ist nicht signiert. Ein genaues Entstehungsdatum ist deshalb nicht bekannt. Es soll ein Bildnis der Duchesse d’Albe (Herzogin Alba) sein. Im Katalog der großen Ausstellung „Franz Xaver Winterhalter and the courts of Europe 1830–1870“ ist es nicht enthalten.1 Besonders bekannt sind seine Gemälde der österreichischen Kaiserin Sissi, der französischen Kaiserin Eugenie und der englischen Königin Viktoria. Vom Hochadel wurde er wegen seiner realistischen, doch gleichzeitig verschönenden Darstellung geschätzt.

Der Maler Franz Xaver Winterhalter (1805–1873) war einer der bevorzugten Fürstenmaler im Europa des 19. Jahrhunderts.2  F.X. Winterhalter wurde im Schwarzwald geboren, lernte in München das Malen und zog dann nach Karlsruhe. Seit 1834 lebte er vorwiegend in Paris, wo er mit seinem jüngeren Bruder Hermann eine Werkstatt betrieb. Fidel Hermann Winterhalter trat zwar auch als eigenständiger Maler in Erscheinung, führte jedoch vorwiegend die Werkstatt, in der Gemälde des Bruders fertiggestellt und Repliken beliebter Gemälde angefertigt wurden.

Provenienz

Zeittafel
am 22.05.1941durch den damaligen Oberpräsidenten der Provinz Hessen – Nassau, Prinz Philipp von Hessen, im italienischen Kunsthandel in Rom bei Simotti Rocchi für 13.000,- Lire für das Deutsche Reich erworben

Zur Provenienz des Gemäldes konnte durch Untersuchungen der früheren Treuhandverwaltung Kulturgut München ermittelt werden, dass das Gemälde am 22.05.1941 durch den damaligen Oberpräsidenten der Provinz Hessen–Nassau, Prinz Philipp von Hessen, im italienischen Kunsthandel für das Deutsche Reich erworben wurde.

Prinz Philipp von Hessen reiste durch Italien, um Kunstwerke für den „Sonderauftrag Linz“ zu erwerben. Eigens für diese Ankäufe wurde von der Reichskanzlei ein Sonderkonto bei der Deutschen Botschaft in Rom eingerichtet. Das Gemälde wurde in Rom bei Simotti Rocchi für vergleichsweise nur 13.000,- Lire erworben. Es erhielt die Inventarnummer L 1976 des „Sonderauftrags Linz“. Die Verrechnung und Ausfuhr der Kunstwerke erfolgte über die Deutsche Botschaft in Rom.

Italien war zum Zeitpunkt des Ankaufs des Kunstwerkes nicht durch deutsche Truppen besetzt. Die später im Rahmen der Äußeren Restitution an Italien zurückgegebenen Kunstwerke waren erst nach 1941 erworben worden.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2008

1 30.10.1987-10-01.1988 London und 11.02.1988-07.05.1988 Paris
2 Ingeborg Eismann, Franz Xaver Winterhalter, Der Fürstenmaler Europas, Michael Imhof Verlag, 2007

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