Navigation und Service

Tintoretto (Robusti, Jacopo)

Lot und seine Töchter

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 116 x 147 cm
Münchener-Nr. 8904
Linz-Nr. 1593
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt Loth sitzend. Links von ihm eine Tochter mit Schale vom Bildrand überschnitten. Loth sieht zur Schale, seine Rechte an der rechten Hand der anderen Tochter, die sich schräg nach links sitzend stützt. Eine Signatur ist nicht bekannt.

Provenienz

Zeittafel
Sammlung Dircksen, Berlin
1923 Privatbesitz in Basel: Dr. H. Wendland
1939Privatbesitz in Lugano
im Juli 1941von dem Kunsthändlers Karl Haberstock bei Kunsthändler Theodor Fischer in Luzern erworben
am 11.07.1941von dort an die Reichskanzlei Berlin, für 85.000,- RM weiterverkauft

In Beantwortung einer Anfrage hatte der Kunsthistoriker Dr. Fritz Heinemann in seinem Schreiben vom 26.01.1965 der Treuhandverwaltung Kulturgut München Hinweise zur Provenienz der in Bundesbesitz befindlichen Gemälde des Malers Tintoretto gegeben. Diese Bibliographie ist auf der Property Card vollständig vermerkt.

In dem Werkverzeichnis „Jacopo Tintoretto“ von Erich von Bercken und August L. Mayer, erschienen im Verlag von R. Piper & Co, München, 1923, ist das o.g. Gemälde beschrieben und als in Privatbesitz in Basel verzeichnet. Das neu verlegte Werkverzeichnis von Erich von Bercken aus dem Jahre 1942, Verlag wie oben, gibt die Provenienz des Gemäldes wie folgt an: Sammlung Dircksen, Berlin, Dr. H. Wendland, Basel, Luzern.

Laut dem Künstlerlexikon von Thieme–Becker, Bd. 33, aus dem Jahre 1939 befand sich das Gemälde im Jahre 1939 in Privatbesitz in Lugano.

Laut den im Nachlass des Kunsthändlers Karl Haberstock befindlichen Aufzeichnungen über den An- und Verkauf von Gemälden wurde o.g. Gemälde im Juli 1941 durch Haberstock von dem Kunsthändler Theodor Fischer in Luzern erworben und am 11.07.1941 an die Reichskanzlei Berlin, für 85.000,- RM weiterverkauft. Den Empfang des Kaufpreises hatte Haberstock in einem Schreiben vom 15.07.1941 an die Reichskanzlei bestätigt.

Eine Anfrage im Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, bezüglich des Sammlers Dircksen erbrachte den Hinweis auf einen Berliner Sammler Dr. Wilhelm von Dircksen, der kaiserlicher Gesandter gewesen war und der Gemälde alter Meister besaß. Es könnte sich hierbei um den Berliner Sammler handeln, der in dem Werkverzeichnis von Erich von Bercken als Eigentümer des o.g. Gemäldes von Tintoretto genannt ist.

Genauere Erkenntnisse über den Sammler Dircksen ließen sich jedoch bisher nicht ermitteln.

Entsprechend dem aktuellen Erkenntnisstand bezüglich der Provenienz des Gemäldes wurde es aus der Sammlung Dircksen, Berlin, zu einem unbekannten Zeitpunkt von dem Sammler und Kunsthändler Dr. Wendland, Schweiz, erworben und von diesem an den Schweizer Kunsthändler Theodor Fischer verkauft.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2002

Kontakt

Bei Fragen und Anregungen nutzen Sie bitte unser Kontaktformular

Zum Kontaktformular