Lenbach, Franz Seraph von
Bildnis Hans von Bülow
| Entstehungsjahr | um 1879/80 |
|---|---|
| Technik | Öl auf Holz |
| Maße | 71 x 67 cm |
| Münchener-Nr. | 9049 |
| Linz-Nr. | 593 / 505 |
| Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Franz von Lenbach (1836-1904), der zusammen mit Franz von Stuck und Friedrich August von Kaulbach zu den Münchener Malerfürsten des 19. Jahrhunderts zählte, stellte den Kgl. Preußischen Hofpianisten und Bayerischen Hofkapellmeister Hans Freiherr von Bülow mehrfach dar. Erhalten sind Gemälde und Vorstudien des Porträtierten. Im Werkverzeichnis ist das Gemälde im Bundesbesitz allerdings nicht vermerkt.1
Provenienz
| Galerie Hermes, Frankfurt a.M, Inventarnummer 47582 | |
| Vor Juli 1939 | „Sonderauftrag Linz“ |
Die Rückseite des Gemäldes trägt einen Stempel der Galerie Hermes in Frankfurt am Main.3 Das Geschäft wurde bereits vor 1900 gegründet und bestand bis 1940 fort.4 Um 1915 waren Anna und Adalbert Wald als Inhaber eingetragen. Seit 1933 war Wald nicht mehr im Kunsthandel aufgetreten.5 Allerdings stand er 1938 in aussichtsreichen Verhandlungen mit kapitalkräftigen Interessenten wegen der Wiederaufnahme seines Geschäftsbetriebes, weswegen eine Zurückstellung der Löschung bis zum 1. Januar 1939 durch die IHK Frankfurt befürwortet wurde. Eine NS-Verfolgung der Galerieinhaber ist nicht bekannt.
Im Bestand des CCP München befanden sich insgesamt fünf Gemälde mit einem Stempel der Galerie Hermes.6 Weitere Informationen zu den Kunstwerken konnten jedoch nicht von der TVK ermittelt werden, da das Geschäft während des Krieges zerstört wurde und daher keine Unterlagen mehr vorhanden sind. Auch die Witwe von Adalbert Wald konnte keine Angaben zur Herkunft der Bilder geben.
Ausgehend von der Linzer Nr. 593 wird das Gemälde vor Juli 1939 vom Deutschen Reich für den „Sonderauftrag Linz“ erworben worden sein.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2010
1 Mehl 1980.
2 BADV Berlin, Property Card, Mü-Nr. 9049. Weitere auf der Property Card verzeichnete Inventarnummern sind Aussee 4269 und Hermes, Frankfurt/Main Nr. 4758.
3 Ebd.
4 Für das Folgende vgl. das Schreiben des Instituts für Stadtgeschichte Frankfurt a.M. an die OFD Berlin, 21.12.2000.
5 Für das Folgende vgl. das Schreiben des Wirtschaftsarchivs Darmstadt an die OFD Berlin, 23.11.2000.
6 BArch, B323/331.