Füger, Friedrich Heinrich
Aufnahme des Herkules in den Olymp (Apotheose)
Entstehungsjahr | ohne Jahr |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 44,4x 31,3 cm |
Münchener-Nr. | 10553 |
Linz-Nr. | 1178 |
Lost Art-ID | 218844 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das Gemälde zeigt Folgendes: links Herkules von Jupiter (rechts sitzend) empfangen, neben ihm Hera; im Hintergrund der bevölkerte Olymp.
Zu Heinrich Friedrich Füger liegt ein aktuelles Werkverzeichnis von Robert Keil vor, das 2009 publiziert wurde.1 Die Entstehung der Ölgemälde und Ölskizzen zu Herakles und Prometheus ist in der Literatur nicht eindeutig geklärt. Bereits 1925 hat Karl Wilczek ein Werkverzeichnis zu Fügers malerischem Werk publiziert.2 Allerdings ist darin nicht die hier zu untersuchende Ölskizze aufgeführt.
Der künstlerische Nachlass Heinrich Fügers wurde im Februar 1879 im Wiener Künstlerhaus ausgestellt und ein Teil der Gemälde zur Errichtung eines akademischen Reisestipendiums versteigert. In den Einlaufbüchern zur Ausstellung des Werkes Fügers 1879 in Wien ist unter Nr. 493 eine Bleistiftzeichnung “Apotheose des Herkules“ aus der Albertina erwähnt.3 Im Katalog ist diese Zeichnung nicht erwähnt.
Laut Wilczek befand sich eine Ölskizze mit dem Titel „Aufnahme des Herkules in den Olymp“ 1925 in Privatbesitz in Budapest.4 Nach Keil befindet sich diese heute in Budapest im Museum der Schönen Künste und hat die Maße 41 x 29,5 cm (Inv. 2129).
Provenienz
Bis 1940 | Münchner Privatbesitz Johann Alt (???) |
12. Dezember 1940 | durch Heinrich Hoffmann, München erworben |
Sammlung „Sonderauftrag Linz“ |
Die TVK München ermittelte, dass das Gemälde am 12. Dezember 1940 durch Heinrich Hoffmann, München aus Münchener Privatbesitz (nach Aussage Almas 16.8.51) erworben wurde (Linz-Report Att. 44).
Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:
Das hier zu untersuchende Gemälde und auch die Skizze gleichen Formats mit dem Titel „Herkules am Scheidewege“ (Mü-Nr. 9543) ist vor 1940 nicht in der Literatur oder in Archivalien nachweisbar. Auch das Werkverzeichnis von Keil gibt die Herkunft erst ab 1940 an.5
Das auf der Rückseite angebrachte Siegel konnte nicht identifiziert werden. Nach Angaben von Maria Almas am 16. August 1951 wurde die Skizze aus „Münchner Privatbesitz Alt“ am 12. Dezember 1940 durch Heinrich Hoffmann, München, erworben.6 Im Münchner Stadtadressbuch von 1940 sind eine Reihe von Personen aufgeführt, die den Familiennamen Alt führen.7
Das Archiv des Bundesdenkmalamts in Wien enthielt keine Ausfuhrunterlagen, die eine Identifizierung der Eigentümer bis zum Erwerb durch Heinrich Hoffmann ermöglichen könnten.8 Das Gemälde ist in der Fotothek des Zentralinstituts für Kunstgeschichte unter F10553 unter dem Titel „Herkules’ Ankunft im Olymp“ vorhanden. Als Herkunft ist dort angegeben „früher Privatbesitz München“.
Über den Erwerb für den „Sonderauftrag Linz“ gibt es keine Unterlagen.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.
Stand: 2009
1 Robert Keil: Heinrich Friedrich Füger 1751-1818. Nur wenigen ist es vergönnt das Licht der Wahrheit zu sehen, Wien 2009.
2 Karl Wilczek: Heinrich Friedrich Füger. Seine Gemälde und Zeichnungen, Wien 1925 (Dissertation).
3 Datenbank der Einlaufbücher der Kunstwerke des Wiener Künstlerhauses sowie der Ausstellungskataloge, Verzeichnis Nachlass, Künstlerhausarchiv im Wiener Stadt- und Landesarchiv, 267 Füger Heinrich Friedrich (1751-1818): Ölgemälde. Prometheus von Herkules befreit. Nachlass des Künstlers. Kat. Nr. 161 (der Füger-Ausstellung 4.2.1879-28.2.1879, am Ende Versteigerung der gezeigten Objekte).
4 Wilczek, S. 23, Nr. 74.
5 WVZ Keil 2009, Nr. 233, S. 273.
6 Aussage Maria Dietrich BArch, B 323, Nr. 331.
7 Münchner Stadtadressbuch von 1940, S. 7.
8 Ausfuhrunterlagen des Bundesdenkmalamts Wien.