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Schleich der Ältere, Eduard

Venedig bei Nacht

Entstehungsjahr um 1860
Technik Öl auf Leinwand
Maße 65,5 x 115 cm
Münchener-Nr. 10674
Linz-Nr. 804/645
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt eine Stadtansicht bei Nacht. in der Mitte fließt ein breiter Fluss, auf dem eine kleine Gondel fährt. Zu beiden Seiten des Flusses liegen weitere Schiffe an und man sieht für Venedig typische Architektur. Im Bildzentrum bildet der durch die Wolken scheinende Mond einen hellen Blickpunkt.

Im Boetticher ist unter dem Titel „Venedig Nacht“ unter der Nr. 33 ein Gemälde gleichen Sujets aufgeführt.1 Allerdings geht aus dem Werkverzeichnis von Wichmann hervor, dass Schleich mehrere Gemälde mit diesem Motiv bei Nacht gemalt hat.2  Wichmann führt das zu untersuchende Gemälde unter der Nr. 12 unter dem Titel „Venedig bei Mondschein“ auf.

Provenienz

n

Zeittafel
Bis 1930süddeutscher Adelsbesitz
Bis 1937/38Kunsthandel, möglicherweise H. Andreas Hofer
3. Dezember 1938Über den Generalbauinspektor der Reichshauptstadt an die Reichskanzlei

Die Treuhandverwaltung von Kulturgut (TVK) in München ermittelte, dass sich das Gemälde bis 1930 in süddeutschem Adelsbesitz und ab da bis mindestens 1937/38 im Münchener Kunsthandel befand (Aussage Dr. Elsen vom 21.7.1951).

Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:

Nach den TVK-Unterlagen sagte Dr. Elsen 1951 aus, dass sich das Gemälde bis 1930 in süddeutschem Adelsbesitz befunden habe. Anschließend war es bis 1937/38 im Kunsthandel.
Nach dem vom Generalinspektor der Reichshauptstadt erstellten „Inventar der für die Reichskanzlei angekauften Gemälde“ könnte es auch am 5. Dezember 1938 von W. Andreas Hofer als „Ansicht von Venedig“ für RM 7.800 von der Reichskanzlei erworben worden sein.3 In den CCP-Unterlagen und den Dokumenten zum „Sonderauftrag Linz“ konnte kein weiteres ähnlich betiteltes Gemälde ermittelt werden.
Aufgrund der niedrigen Linz-Nr. ist davon auszugehen, dass das Gemälde vor 1939 von der Reichskanzlei erworben worden ist.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.

Stand: 2010

1 Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, 2. Band von 4 Bänden, Dresden, 1891-1901, Nr. 33, S. 575.
2 Siegfried Wichmann, Eduard Schleich der Ältere 1812 bis 1874, 1951, S. 98.
3 Inventar der für die Reichskanzlei angekauften Gemälde BAB R 43 II, Nr. 1062 b.

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