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Zügel, Heinrich von

Zwei Kühe auf der Weide

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 73,3 x 123,8 cm
Münchener-Nr. 10688
Linz-Nr. 1078
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Heinrich von Zügel wurde 1850 als Sohn eines Schäfers geboren. Wegen seines Talentes wurde er zunächst an der Kunstschule in Stuttgart als Tier– und Genremaler ausgebildet. Anschließend ging er auf Reisen und nahm dann seinen Aufenthalt in München. Der Tiermaler Anton Braith wurde sein Mentor. Heinrich von Zügel war als Professor an der Münchener Akademie tätig und wurde ein Mitbegründer der Münchener Sezession. 1941 verstarb er in München.1

Provenienz

Zeittafel
um 1920 Kommerzienrat Billand, Kaiserslautern
Mai 1936Auktionshaus Hugo Helbing
Mai 1936von dort an "Sonderauftrag Linz"

Die Ermittlungen der früheren Treuhandverwaltung von Kulturgut (TVK) in München ergaben, dass das Gemälde in den 1920er Jahren von dem Großindustriellen Kommerzienrat Carl Billand aus Kaiserslautern erworben wurde und am 11. Mai 1936 in das Auktionhaus Hugo Helbing2 zur Versteigerung gelangte. Dort wurde es für das Deutsche Reich, den "Sonderauftrag Linz", erworben. In einem an das Office of the United States High Commissioner gerichteten Schreiben hatte der frühere Mitinhaber des Auktionshauses Hugo Helbing3 , Herr Arthur Kauffmann, dem US-amerikanischen Kunstschutz diesen Hinweis auf die Provenienz des Gemäldes erteilt. Daraufhin wurde Herr Carl Billand um Auskunft ersucht. Dieser teilte am 26.05.1951 dem CCP in München mit, dass er das in Rede stehende Gemälde von Zügel in den 1920er Jahren erworben hatte und der Verkauf seiner Sammlung im Jahre 1935 vollkommen freiwillig erfolgte. Der Erlös der Sammlung wurde von ihm für betriebswirtschaftliche Investitionen benötigt.4

Die Provenienz ist geklärt. Ein früherer NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann ausgeschlossen werden.

Stand: 2001

1 Thieme/Becker Band 36,Verlag E.A.Seemann Leipzig,1947
2 Hugo Helbing, Frankfurt am Main (Hrsg): "Gemälde des 19.Jhds. aus der Sammlung eines rheinischen Großindustriellen" ; Versteigerung: Montag, 11. Mai 1936;
Katalog 47, Frankfurt am Main 1936
3 Hugo Helbing, sein Bruder Fritz Helbing und die beiden Mitgesellschafter der Kunsthandlung zählten zum Personenkreis der aus rassischen Gründen NS-Verfolgten. Deshalb wurde Ihnen im Jahre 1934 auf Grund eines neuen Versteigerungsgesetzes die Versteigerungskonzession nicht mehr erteilt. Fritz Helbing schied daraufhin am 31.12.1935 aus der Kunsthandlung aus. Die beiden Mitgesellschafter schieden im Jahre 1936 aus. Im Zuge der staatlichen Maßnahmen vom 09.11.1938 wurde Hugo Helbing durch die Einsetzung eines staatlichen Treuhänders faktisch enteignet und verstarb am 30.11.1938 in München. Die Arisierung der Firma Helbing wurde dann durch Jakob Scheidwimmer vorgenommen, der die Galerie fortführte.
4 Bundesarchiv Koblenz Bestand B 323/331

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