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Makart, Hans

Siegmund und Sieglinde in Hundings Hütte (Tristan und Isolde)

Entstehungsjahr um 1872/74
Technik Öl auf Leinwand
Maße 63,5 x 78,5 cm
Münchener-Nr. 10702
Linz-Nr. 1057
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Hans Makart (* 28.05.1840 in Salzburg, † 3.10.1884 in Wien) war ein österreichischer Maler und Dekorationskünstler. Er studierte ab 1858 an der Wiener Akademie sowie ab 1861 an der Akademie der Bildenden Künste in München und wurde Schüler des Historienmalers Karl Theodor von Piloty. Im Jahre 1876 erhielt Makart selbst eine Professur an der Akademie in Wien, worauf ab 1878 die Leitung der Spezialschule für Historienmalerei an der Wiener Akademie folgte. Neben diesen Tätigkeiten stattete Hans Makart auch Festumzüge aus, wie z. B. den im Jahre 1879 stattfindenden Umzug zur Silberhochzeit des österreichischen Kai-serpaares. Zahlreiche Skizzen von den Renaissance- und Barockkostümen dazu sind noch erhalten. Die Wiener Gründerzeit war zugleich die Glanzzeit Makarts. Er war der Star, das Vorzeigegenie jener Ringstraßen-Ära, die als „Makart-Ära“ in die Geschichtsbücher eingegangen ist.

Die Ölskizze zeigt Folgendes: in der Mitte der dreieckigen Komposition befinden sich zwei Liebende. Links von ihnen liegt eine weitere Person. Die Szene wird von Blumenranken umrandet.

Zum Werk Makarts gibt es einen Catalogue raisonné von Gerbert Frodl.1 Darin ist die Ölskizze unter der Nr. 209 verzeichnet. Laut Frodl ist die Skizze die Weiterentwicklung eines Bildes aus dem Plafondentwurf in der Österreichischen Galerie (Kat. Nr. 170).
Im Boetticher ist die Skizze aufgeführt als Entwurf zu einem Deckengemälde in quadratischer Form, durch reichverzierte Diagonalrippen in vier Felder geteilt, mit Motiven aus dem Ring der Nibelungen, der sich im Besitz der Akademie-Galerie Wien befindet.2  Für die Skizzen gibt Boetticher weitere Varianten an, so auch in der Auktion von Makarts Nachlass am 26. März 1885, auf der viele Skizzen des Nibelungen-Zyklus angeboten wurden.3

Provenienz

Zeittafel
Hans Makart (??)
26. März 1885Künstlerischer Nachlass und Antiquitätensammlung von Hans Makart, Auktion Miethke (??)
1940Privatbesitz München
Sammlung „Sonderauftrag Linz“

Die Treuhandverwaltung von Kulturgut in München konnte nichts zur Provenienz des Gemäldes ermittelten.

Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:

Auf der Makart-Ausstellung, die 1940 in Salzburg stattfand, wurde das Gemälde unter dem Titel „Tristan und Isolde“ ausgestellt.4 Als Eigentümer wurde Münchner Privatbesitz angegeben.
Ausgehend von der Linz-Nr. kann man annehmen, dass das Gemälde nach 1940 für den „Sonderauftrag Linz“ angekauft wurde. Dokumente zum Ankauf konnten nicht ermittelt werden.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.

Stand: 2010

1 Gerbert Frodl: Hans Makart, Salzburg 1974, Nr. 209, S. 340f.
2 Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, erster Band von 4 Bänden, Dresden, 1891-1901, S. 960 Nr. 72, 78, 79-82; Skizzen zu einem Deckengemälde in quadratischer Form durch reichverzierte Diagonalrippen in vier Felder geteilt, mit Motiven aus dem Ring des Nibelungen im Besitz der Akademie-Galerie Wien, Höhe Breite 1,35 angekauft aus dem Nachlass 1885 ODER Nr. 72 Zyklus von 8 Bildern zu Wagners "Ring des Nibelungen" Ausgestellt im Wiener Künstlerhaus Sommer 1883 ODER Boett 79-82 Thamms Dresdner KA Juni 1890.
3 Künstlerischer Nachlass und Antiquitätensammlung von Hans Makart, Auktion Miethke, 26.3.1885, Nr. 53
4 Salzburg Makart-Ausstellung 1940, Nr. 43.

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