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Sohn, Karl Ferdinand

Weibliches Bildnis mit Tüllschal

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Leinwand
Maße 59,2 x 47 cm
Münchener-Nr. 10716
Linz-Nr. 2338
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Karl Ferdinand Sohn war ein deutscher Maler, der von 1805 bis 1867 lebte. Er studierte an der Berliner Kunstakademie als Schüler Wilh. von Schadows, dem er nach Düsseldorf folgte. Er lehrte dann als Dozent an der Düsseldorfer Akademie. Zu seinen bedeutendsten Schülern zählte Anselm Feuerbach.

Bei dem Portrait handelt es sich um das Bruststück einer jungen Frau. Ihr Gesicht ist dem Betrachter frontal zugewandt und wird von ihrem lockigen Haar umrahmt. Um ihren Hals ist ein dünnes weißes Tuch drapiert, darunter ist eine blaue Bekleidung zu erkennen.

Eine Signatur ist nicht erkennbar. Deshalb wird das Gemälde K.F. Sohn nur zugeschrieben.

Provenienz

Die frühere Treuhandverwaltung von Kulturgut (TVK) in München hatte ermittelt, dass das in Rede stehende Gemälde auf einer Versteigerung des Auktionshauses H.W. Lange am 08.05.1942 angeboten worden ist. Der Termin der Auktion ist laut einem dem Katalog beigefügten Zettel auf den 12.05.1942 verlegt worden. Im Katalog ist das Gemälde unter der laufenden Nummer 126 als „Damenbildnis“ von Karl Sohn mit der Maßangabe 57 x 49,5 cm, oben abgerundet, verzeichnet: Es ist dort auf der Tafel 12 abgebildet. Die Gemälde unter den laufenden Nummern 1 – 151 kamen alle aus der Sammlung des Geheimrat Prentzel, Berlin.

Laut vom Bundesarchiv Berlin übersandter Unterlagen war der Geheime Regierungsrat Alexander Prentzel mindestens seit 1927 Geschäftsführer der Deutschen Kalisyndikat GmbH. Diese Funktion bekleidete er nachweislich noch im Jahre 1943, sodass der Verkauf seiner Sammlung mithin kein verfolgungsbedingter Zwangsverkauf war. Allerdings ließ sich nicht mehr ermitteln, wann Geheimrat Prentzel das Gemälde erworben hatte. Offenbar sammelte Prentzel schon lange vor der NS-Zeit Gemälde, von denen einige bereits in der Ausstellung der Nationalgalerie „Ältere Berliner Kunst“ im November 1926 gezeigt worden waren. Das in Rede stehende Gemälde, das keinen Bezug zu Berlin hat, wurde dort nicht gezeigt.

Das Gemälde wurde auf der Auktion für die Reichskanzlei erworben. Im annotierten Katalog der Berliner Kunstbibliothek hat ein Bieter den Zuschlag mit 2000, - RM angegeben.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.

Stand: 2010

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