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Bürkel, Heinrich

Kartoffelernte

Entstehungsjahr 1865
Technik Öl auf Leinwand
Maße 34,5 x 56 cm
Münchener-Nr. 10724
Linz-Nr. 3037
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der Maler Heinrich Bürkel wurde im Jahre 1802 in der Stadt Pirmasens geboren. Er malte vorwiegend Szenen aus dem Volksleben der Alpen und Landschaftsbilder. In seinem künstlerischen Schaffen war Bürkel sehr erfolgreich. Er wurde zum Ehrenmitglied der Dresdener, der Wiener und schließlich der Münchener Kunstakademie ernannt. Im Jahre 1869 verstarb der Künstler in München und hinterließ ca. 1500 Gemälde.

Das in Rede stehende Gemälde zeigt eine flache Landschaft. Im Vordergrund befindet sich ein kleiner Fluss, neben dem einige Bauern ihrer Arbeit nachgehen. Eine Kuh liegt auf der Wiese, hinter ihr steht ein Pferd. Über dem tiefliegenden Horizont türmen sich Wolken auf Das Gemälde ist mit H. Bürkel signiert und um 1865 entstanden.1

Provenienz

Das Gemälde wurde im Jahre 1909 im Glaspalast München ausgestellt. Laut Ausstellungskatalog befand es sich damals im Eigentum von Dr. med. J. Deutsch.2

Auf einer in Wien durchgeführten Auktion von H.W. Lange am 5./6.10.1943, wurde das Gemälde in der Außenstelle des Dorotheums in Wien von der Kunsthändlerin Frau Almas-Dietrich im direkten Auftrag Hitlers erworben3 Der Kaufpreis betrug 20.700, - RM. Laut Katalog wurde verschiedener deutscher Kunstbesitz zur Versteigerung gebracht. Die Einlieferer sind lediglich mit der Nennung des Wohnortes aufgeführt. Das Gemälde von Bürkel erscheint unter der Katalog-Nr. 96, Abb. auf der Tafel 16. Frau Almas-Dietrich hatte auf dieser Auktion weitere Gemälde in unmittelbarem Auftrag des Beauftragten des Sonderauftrages Linz erworben. Im Bundesarchiv Koblenz ist einschlägiger Schriftwechsel zwischen Frau Almas und der Dresdener Gemäldegalerie archiviert. In einem Schreiben vom 27.09.1943 bat der Referent für den Sonderauftrag Linz, Dr. Reimer, die Kunsthändlerin um Hilfe: „Da Herr Professor Voss bei der kommenden Kunstauktion der Firma Hans W. Lange, Berlin, die diesmal in Wien stattfindet, nicht selbst anwesend sein wird und auch ich leider dienstlich hier nicht abkommen kann, wären wir Ihnen sehr zu Dank verbunden, wenn Sie bei dieser Auktion bitte die Interessen des Linzer Führerauftrages wahrzunehmen die Liebenswürdigkeit hätten. ……. Außerdem wurde eine Anzahl von im Katalog verzeichneten Kunstgegenständen, die der Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg bereits der Kunsthandlung Lange zur Verwertung übergeben hatte, auf Grund des Führervorbehaltes eingezogen bzw. dem Deutschen Reich verfallende Kunstwerke von der Auktion herausgezogen und für die Zwecke des Führers zum behördlichen Schätzpreis von uns übernommen.“

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.

Stand: 2007

1 vgl. H.-P. Bühler, A. Krückl „Heinrich Bürkel. Mit Werkverzeichnis der Gemälde“, München, 1989,
2 vgl. Katalog der Ausstellung, Nr. 77
3 vgl. Bundesarchiv Koblenz Bestand B323 Bl. 120ff.

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