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Cano, Alonso

Bildnis eines Dominikanermönches (Bildnis eines Dominikaners)

Entstehungsjahr um 1660
Technik Öl auf Leinwand
Maße 72 x 60 cm
Münchener-Nr. 10742
Linz-Nr. 2873
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Alonso Cano wurde 1601 in Granada geboren und ist 1667 dort verstorben. Er war zunächst vor allem als Bildhauer tätig. Nach dem er 1637 nach Madrid übersiedelte wurde er als Zeichenlehrer des Sohnes von König Philipp IV. beschäftigt, der ihm später eine Stellung als Kaplan in Granada verschaffte, wo er häufig Geistliche und Mönche als Modelle verwandte.

Das in Rede stehende Portrait zeigt das Bruststück eines Mönchs. Er ist leicht nach links gewandt, sodass er im Dreiviertelprofil dargestellt ist. Sein fülliger Körper wird von einer typischen Mönchskutte bedeckt und der weiße Kragen seiner Kapuze setzt unterhalb seines Kopfes einen kontrastreichen Akzent. Der Mönch blickt den Betrachter trotz seiner leicht abgewandten Körperhaltung direkt an.

Provenienz

Das in Rede stehende Gemälde befand sich lange Jahre in der Sammlung des Papierfabrikanten Dr. Heinrich Scheufelen aus Oberlenningen bei Stuttgart. In den Jahren 1935 und 1938 fanden Ausstellungen1 statt, auf denen jeweils ein Teil der bedeutenden Sammlung der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Im April 1943 hatte Dr. Scheufelen dann acht wertvolle Gemälde aus seiner Sammlung an den Sonderauftrag Linz verkauft. Dr. Scheufelen erhielt den Kaufpreis in Höhe von insgesamt 160.000, - RM auf zwei seiner Bankkonten ausgezahlt. Der Schriftwechsel über das Rechtsgeschäft wird im Bundesarchiv in Koblenz aufbewahrt.

Dr. Heinrich Scheufelen stiftete der Württembergischen Staatsgalerie 116 Gemälde, die sie nach seinem Tod im Jahre 1948 erhielt. 34 weitere Gemälde gingen als Dauerleihgabe für 10 Jahre an die Staatsgalerie.

Im Ausstellungskatalog der Sammlung Scheufelen von 1938 ist das Gemälde von Cano unter der laufenden Nummer 11 beschrieben und abgebildet.

Das in Rede stehende Gemälde befindet sich als Dauerleihgabe in einem deutschen Museum. Eine im Auftrag des Museums durchgeführte und 1980 veröffentlichte Provenienzrecherche ergab keine neuen Erkenntnisse.2

Auf der Rückseite des Gemäldes befindet sich laut Property Card die Aufschrift Haas, Frankfurt. Alexander Haas war Inhaber einer Kunsthandlung in Frankfurt am Main, die mit Gemälden alter Meister handelte und die 1935 und 1939 in Fachzeitschriften inserierte. Da nicht bekannt ist, ob sich das Gemälde bereits im Jahre 1933 in der Sammlung Scheufelen befand, kann ein früherer NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust nicht ausgeschlossen werden.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.

Stand: 2007

1 Ausstellungen 1935 in Kassel und 1938 in Wiesbaden
2 Jürgen Lehmann, Italienische, französische und spanische Gemälde des 16. bis 18. Jhd., Fridingen 1980

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