Weber, Paul A.
Landschaft mit Mädchen und Ziege
Entstehungsjahr | ohne Jahr |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 72 cm x 66 cm |
Münchener-Nr. | 10766 |
Linz-Nr. | 0033 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Die Werke des hessischen Landschaftsmalers Paul Weber (1823-1913) wurden zwischen 1933 und 1945 vielfach gehandelt.1
Das in Rede stehende Gemälde zeigt im Vordergrund auf der rechten Bildseite einen Feldweg der zwischen einem Kornfeld und einem Gebüsch hervorkommt. Auf diesem Feldweg läuft ein Mädchen mit einem Heubündel auf dem Kopf. Vor ihr läuft eine Ziege. Im Vordergrund ist links ein Gewässer zu sehen. Im Hintergrund ist eine flache Landschaft mit einem Dorf am Horizont erkennbar.
Die Signatur "Paul Weber" findet sich in der Mitte links.
Provenienz
09.03.1949 | Aussage der Münchener Kunsthändlerin Frau Almas-Dietrich, dass das in Rede stehende Gemälde aus dem deutschen Kunsthandel erworben wurde und dann von ihr an das Deutsche Reich zum "Sonderauftrag Linz" weiterveräußert wurde2 |
Die Münchner Kunsthändlerin Maria Almas-Dietrich, die zu den bedeutendsten Händlerinnen für Hitlers „Sonderauftrag Linz“ gehört hatte, sagte am 09.03.1949 gegenüber dem alliierten Central Collecting Point in München aus, sie habe das in Rede stehende Gemälde von einem „deutschen Kunsthändler“ erworben und an Hitlers „Sonderauftrag Linz“ weiterveräußert.3 Die niedrige Linz-Nummer 33 deutet darauf hin, dass der (spätere) „Sonderauftrag Linz“ das Gemälde vor Juli 1938 erwarb.
Weder der Künstler Paul A. Weber noch das Gemälde sind in den einschlägigen Datenbanken nachzuweisen. Im April 1917 wurde dem Künstler eine umfassende Ausstellung in der Münchner Galerie Heinemann gewidmet.4 In dieser Ausstellung konnte das Werk jedoch nicht identifiziert werden.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz bislang ungeklärt.
Stand: 2012
1 In der Datenbank der Galerie Heinemann weist über 90 gehandelte Werke auf.
2 Vgl. BArch, B 323/664.
3 Vgl. BArch, B 323/331 u. 664.
4 Katalog „Gedächtnisausstellung Paul Weber 1823-1916“, Galerie Heinemann, München, April 1917.