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Seiler, Carl Wilhelm Anton

Asamkirche

Entstehungsjahr 1904
Technik Öl auf Holz
Maße 49,5 x 40 cm
Münchener-Nr. 10783
Linz-Nr. 942/700
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt einen Blick in das Innere der Asamkirche. Der Raum ist schwach beleuchtet und gut besucht. In den Bänken im Vordergrund sitzen zahlreiche betende Personen. Am linken Bildrand sowie im Hintergrund stehen weitere Menschen von denen einige das Bauwerk betrachten.

Es ist mit "C. Seiler 1904" bezeichnet und datiert.

Provenienz

Zeittafel
Bis 1921Carl Seiler, München;
15./16. November 1921 versteigert aus dem Nachlass von Prof. Carl Seiler beim Auktionshaus Hugo Helbing
Unbekannt (deutscher Besitz)
erworben von Galerie Almas Maria Dietrich, München
Sammlung „Sonderauftrag Linz“

Das Gemälde Carl Seilers wurde 1904 auf der Münchener Jahresausstellung ausgestellt und als verkäuflich gekennzeichnet.1

Es befand sich offenbar im Besitz des Künstlers selbst, denn nachdem Carl Seiler am 26. Februar 1921 in München verstorben war,2  wurde es am 15./16. November 1921 bei der Auktion seines Nachlasses beim Auktionshaus Hugo Helbing, München versteigert.3 Es ist nicht bekannt, wem das Gemälde zwischen 1921 und 1938/39 gehörte.

In einer ihrer Aussagen gegenüber Edgar Breitenbach, MFA Officer (Monuments, Fine Arts and Archives), am 16. März 1949, in der Maria Dietrich Hunderte von Bildern mit ihrer Herkunft auflistete, ist auch das Gemälde Seilers verzeichnet. Sie gab an, dass sie das Gemälde aus deutschem Besitz erworben habe. Der Erwerb durch den „Sonderauftrag Linz“ ist nicht näher dokumentiert.

Maria Almas, geborene Dietrich, geboren am 28. Juni 1892 in München, betrieb nach ihren Angaben seit 1918 eine Kunsthandlung in München.4

Nach ihren Angaben lernte sie 1936 Heinrich Hoffmann, den Fotografen Adolf Hitlers kennen und erhielt über diesen die ersten Aufträge, Kunst für Hitler zu erwerben.
Sie wurde eine der aktivsten Personen im Kunsthandel, die für die Nationalsozialisten tätig waren. Die amerikanische Besatzungsbehörde vernahm Maria Dietrich nach 1945 mehrfach zu ihrem Geschäft. Dabei wurden auch Unterlagen wie Geschäftsbücher beschlagnahmt und durch die Division MFA ausgewertet.5 Diese Unterlagen scheinen in der Zwischenzeit verschwunden zu sein.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.

Stand: 2008

1 Anlage 1, Münchener Jahresausstellung 1904 im königl. Glaspalast, Kat. Nr. 1107.
2 Anlage 2, Stadtarchiv München, Einwohnermeldekartei und Steuerliste zu Carl Seiler.
3 Anlage 3, Katalog der Auktion bei Hugo Helbing, München, 15.-16.11.1921, Nr. 319, Tafel 8.
4 Anlage 4, BWA, K1, XVA, 10c, 264, Akt Fall 33.
5 Anlage 5, NARA, RG 260, 519, Box 445.

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