Ranftl, Johann Matthias
Winterlandschaft mit zwei Bauernkindern
Entstehungsjahr | 1850 |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 32 cm x 40 cm |
Münchener-Nr. | 1696/2 |
Linz-Nr. | 485 |
Lost Art-ID | 219218 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Der Wiener Genre- und Historienmaler Johann Mathias Ranftl (1805-1854) studierte an der Wiener Akademie und war auch später dessen Mitglied. Er bildete sich auf Reisen nach Moskau, Petersburg, London und Paris fort. Besonders bekannt wurden seine Hundedarstellungen. Er befasste sich aber auch mit Szenen des vorstädtischen und bäuerlichen Lebens. Zu dieser Gattung zählt das vorliegende Bild.
Das Gemälde zeigt ein Mädchen (links) und einen Junge (rechts) im Sturm. Beide tragen Winterkleidung und gehen auf das am rechten oberen Bildrand liegende Haus zu. Das Mädchen hat seine Hände in einen Muff gesteckt; der Junge hat sie in den Taschen. Im Hintergrund links ist hinter Bäumen ein Kirchturm zu erkennen.
Das Bild ist signiert und datiert: „Ranftl/1850“.1
Unter den bei Bötticher genannten 34 Nummern scheint die Nummer 17 das betreffende Bild zu sein: „Holzsammelnde Kinder im Winter. Bez. 1850. h. 0,55, br. 0,45 E: v. Reichle.“2
Atelierinventar und künstlerischer Nachlass Ranftls befanden sich im Besitz der Genossenschaft der Bildenden Künste Wiens.3 Sein Nachlass wurde 1869 im Wiener Künstlerhaus ausgestellt.4 Ein Werkverzeichnis des Künstlers liegt nicht vor.
Provenienz
Um 1900 | Eigentümer: „von Reichle“ |
Vor dem Krieg | für die Sammlung "Sonderauftrag Linz" erworben |
Die Ermittlungen der Treuhandverwaltung von Kulturgut beim Auswärtigen Amt (TVK) zur Provenienz des Gemäldes ergaben, dass das Bild „vor dem Krieg erworben“ wurde.5 Über den Vorbesitzer, frühere Aufbewahrungsorte, Ver- und Ankäufe war nichts bekannt.
Über das Kunstwerk und seine Provenienz gibt es keine weiteren Hinweise. Weder der Künstler noch das Werk sind in den einschlägigen Datenbanken nachzuweisen.6
Auch in der Provenienzforschungsliteratur über die Sammlungen Adolf Hitlers und Hermann Görings sind keine Hinweise enthalten.7
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle hier bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2011
1 Karteikarte BADV zur Mü-Nr. 1696/2
2 Bötticher 1948, 2,1., S. 355.
3 Thieme/Becker 1999, Bd. 28, S. 6-7.
4 Bötticher a.a.O., S. 355.
5 BArch, B 323/652.
6 Galerie Heinemann online, NEPIP, Lootedart.com, Sage Recovery.
7 Haase 2000, Haase 2002, Schwarz 2004, Nancy Yeide, Beyond the dreams of avarice: the Hermann Goering collection, Dallas 2009