Entsprechend den Aussagen des Kunsthändlers Karl Haberstock gegenüber den US-amerikanischen Kunstschutzoffizieren im Jahre 1946 stammte das Bild aus deutschem Besitz und ist von ihm vor dem Krieg erworben worden.

Die ehemalige Treuhandverwaltung für Kulturgut München hatte ermittelt, dass das o.g. Gemälde aus der Sammlung eines Baron von Klee am 22.07.1937 an die Galerie Haberstock, Berlin verkauft worden sei. Von dort wurde es am 07.02.1938 an die Reichsleitung der NSDAP verkauft. Bezüglich des Familiennamens des Verkäufers ist es wohl zu einem Übertragungsfehler gekommen.
Der nunmehr zugängliche Nachlass Karl Haberstocks beinhaltet einen Journal, in dem sämtliche An- und Verkäufe seiner Kunsthandlung verzeichnet sind. Dort ist am 22.07.1937 der Ankauf des Gemäldes von Casper Netscher mit dem Titel „Mädchen mit Füllhorn am Fenster stehend“ aus der Sammlung von Wilhelm von Kleewitz, Berlin für 750,00 RM vermerkt.

Haberstock hat das Gemälde dann am 07.02.1938 für 3.800,- RM an die Reichsleitung der NSDAP unter der Bezeichnung „Flora“ weiterverkauft.

Ein Rückerstattungsverfahren nach Baron von Kleewitz konnte nicht ermittelt werden. Das Bundesarchiv Berlin hat aus den dort vorhandenen Unterlagen ebenfalls keine nationalsozialistische Verfolgung des Baron von Kleewitz feststellen können.

Die Provenienz ist geklärt. Ein früherer NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust an diesem Kunstwerk kann ausgeschlossen werden.

Stand: 2002