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Zügel, Heinrich von

Hunde vor einem Metzgerladen

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Holz
Maße 44 cm x 64 cm
Münchener-Nr. 1735
Linz-Nr. 453
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Heinrich von Zügel wurde im Jahre 1850 als Sohn eines Schäfers geboren. Wegen seines Talentes wurde er zunächst in Stuttgart als Tier- und Genremaler ausgebildet. Anschließend ging er auf Reisen und ließ sich dann in München nieder. Der Tiermaler Anton Braith wurde sein Mentor. Heinrich Zügel widmete sich auch der Landschaftsmalerei und wurde neben Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt ein bedeutender Maler des deutschen Impressionismus. Zügel war als Professor an der Akademie tätig und wurde ein Mitbegründer der Münchener Sezession. 1907 erhielt er in Bayern den Adelstitel. Er verstarb im Jahre 1941.

Das Gemälde ist signiert mit „H. Zügel/ dem W….(?) Kunstverein“.

Provenienz

Zeittafel
 Ankauf durch Galerie Almas aus deutschem Besitz
 ca. 1938 Verkauf an das Deutsche Reich

In der kunsthistorischen Literatur konnte kein Hinweis auf den früheren Eigentümer des Gemäldes gefunden werden.1 Laut Werkverzeichnis von Dr. Eugen Diem2 existieren drei weitere Fassungen des gleichen Motivs, die alle auf 1882 datiert sind, sich aber in den Maßen und kleinen Details voneinander unterscheiden. Das in Rede stehende Gemälde ist nicht im Werkverzeichnis enthalten, obwohl das Werkverzeichnis insgesamt 1135 Gemälde des Künstlers und im Ergänzungsband noch weitere 217 Ölgemälde umfasst.

In den Geschäftsunterlagen der Münchener Galerie D. Heinemann ist der Verkauf eines signierten Gemäldes von Heinrich Zügel mit dem Titel „Hunde vor dem Metzgerladen“ aus dem Jahre 1882 vermerkt worden. Entsprechend den dort genannten Maßangaben von 44,6 x 63 cm dürfte es sich um das hier interessierende Gemälde handeln, das das Deutsche Reich später von der Kunsthändlerin Almas-Dietrich erworben hat. Der Höhe der Linz-Nummer nach zu urteilen wurde das Gemälde Ende des Jahres 1938 an das Deutsche Reich verkauft.

Zunächst hatte die Kunsthandlung Heinemann das Gemälde am 24.10.1935 angekauft. Der Verkauf an einen H. v. Albertinti, mit Wohnanschrift in Zürich, wurde für den 23.11.1937 vermerkt.

Die Galerie Heinemann hatte das in Rede stehende Gemälde von einem Ernst Wiest (oder ähnlich, da nicht gut lesbar) aus München erworben.

Bislang konnte nicht ermittelt werden, ob es sich bei dem Verkauf des Gemäldes am 24.10.1935 um einen NS-verfolgungsbedingten Vermögensverlust handelt.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.

Stand: 2009

1 Georg Biermann „Heinrich von Zügel“, Verlag Velhagen und Klasing, Leipzig 1910 und Ernst Theo Rohnert „Heinrich von Zügel ein Malerleben“ Rembrandt-Verlag, Berlin 1941
2 Eugen Diem „Heinrich von Zügel“, Recklinghausen 1975 und Nachtrag 1986

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