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Stieler, Josef Karl

Bildnis der Wiener Malerin Wohlgemuth

Entstehungsjahr 1820
Technik Öl auf Leinwand
Maße 120 x 95 cm
Münchener-Nr. 11040
Linz-Nr. 629/528
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Joseph Karl Stieler, geboren am 1. 11.1781 in Mainz, gestorben am 9.4.1858 in München, war ein deutscher Maler. In der Zeit von 1820 bis 1855 war er Hofmaler des bayerischen Königs, der hauptsächlich Portraits schuf, die sich durch hohes technisches Können und eine deutlich idealisierende Tendenz auszeichnen.1

Das Gemälde zeigt die heute weitgehend unbekannte Wiener Malerin Therese Wohlgemuth sitzend von vorn. Ihr Blick ist nach rechts auf eine Leinwand am rechten Bildrand gerichtet. Die Palette hält sie in der linken Hand, den Pinsel in der angewinkelten Rechten. Im Hintergrund rechts ein Tisch, darauf eine Blumenvase und eine Papierrolle. Das Gemälde ist links unten bezeichnet und datiert mit "J. Stieler 1820".

Provenienz

Zeittafel
 um 1938/39Galerie Almas
um 1938/39 Deutsches Reich "Sonderauftrag Linz"

Die frühere Treuhandverwaltung Kulturgut München hatte zur Provenienz des Gemäldes ermittelt, dass es über die Münchener Galerie Almas in die Sammlung des "Sonderauftrages Linz" gelangte.2  Aufgrund der niedrigen Linzer Nummer ist zu vermuten, dass es bereits im Jahre 1938 oder 1939 erworben wurde.3 In einem 1971 erschienenen Werkverzeichnis des Künstlers wird das Portrait, der auch hier als unbekannt geltenden Wiener Malerin Therese Wohlgemuth, unter Nummer 77, ohne Angaben zur Provenienz, erwähnt.4

Gemäß der Aussage der Kunsthändlerin Maria Almas-Dietrich hatte sie das Gemälde von "Duensing, München" erworben. Dabei handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen früheren Mitarbeiter der Kunsthandlung Almas. Gegenüber den Mitarbeitern des US-amerikanischen Kunstschutzes teilte sie im Februar 1948 mit, dass Gustav Duensing von 1928 bis 1936 in der Kunsthandlung von Maria Almas-Dietrich tätig war.5 Von wem Gustav Duensing das Gemälde erworben hatte, konnte bislang nicht ermittelt werden.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.

Stand: 2017

1 de.wikipedia.org/wiki/Joseph_Karl_Stieler.
2 BADV Berlin, Property Card, mü 11040. Vgl. BArch, B 323/331, Kunsthändler A-J, Almas-Dietrich.
3 Zur Inventarisierung vgl. die Aussage von Hans Reger am 21.07.1951, in: Bundesarchiv Koblenz, B323/332, Reger. Hans Reger fertigte seit Juli 1938 eine "Liste der für das Museum Linz vorgesehenen Gemälde" an. Diese Liste wurde im Mai 1945 von der US Army in Altaussee, Österreich gefunden. Faksimilie bei: Günther Haase, Die Kunstsammlung Adolf Hitler. Eine Dokumentation, Berlin 2002.
4 Ulrike von Hase-Schmundt, Joseph Stieler 1781-1858. Sein Leben und sein Werk. Kritisches Verzeichnis der Werke, München 1971, S. 126, Nr. 77: "Therese Wohlgemuth, bezeichnet unten links: J. Stieler 1820, Öl auf Leinwand, 120 x 95 cm, Malerin in Wien; über ihre Lebensdaten ist nichts bekannt. München, Residenzmuseum".
5 National Archives Washington (NARA), Records Concerning the CCPs ("Ardelia Hall Collection): Munich CCP, 1945-1951, M 1946, p. 3.

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