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Lenbach, Franz Seraph von

Bildnis des Architekten L. Gedon

Entstehungsjahr 1876
Technik Öl auf Leinwand
Maße 110,5 x 81 cm
Münchener-Nr. 11041
Linz-Nr. 846
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der Maler Franz von Lenbach lebte in der Zeit von 1836 bis 1904 und zählte zu den beliebtesten und erfolgreichsten Porträtmalern seiner Zeit.

Das hier in Rede stehende Gemälde zeigt den Bildhauer, Architekten und Dekorationskünstler Lorenz Gedon (1843 – 1883), einer der engsten persönlichen Freunde Lenbachs.1 Er war der Sohn eines Münchener Antiquitätenhändlers und der Vater des Bildhauers Fridolin Gedon (1876-1943). Lorenz Gedon war wie Lenbach ein Schüler des Malers C. Th. von Piloty. Franz von Lenbach hatte Lorenz Gedon mehrfach dargestellt. Das in Rede stehende Gemälde ist signiert und datiert mit „Lenbach 1876“.

Provenienz

Zeittafel
ca. 1937Kunsthändlerin Maria Gillhausen, München
1939Kunst-Antiquariat Karl Seuffer, München
1939Deutsches Reich, "Sonderauftrag Linz"

Das Gemälde befand sich bereits im Jahre 1906 im Kunsthandel.2 Ein Verkauf bei der Galerie Heinemann in München ist nicht nachgewiesen. Mit Rechnung vom 27.07.1939 wurde das Gemälde für 18.500, - RM vom Münchener Buch- und Kunst- Antiquariat Karl Seuffer an die Reichskanzlei in München, dort an die mit der Innenausstattung beauftragte Frau Prof. Troost, verkauft. Das Gemälde erhielt dort die Inventarnummer Linz 846, ist aber nicht in den Fotoalben zur Sammlung Linz enthalten.

Auf Anfrage der damaligen Treuhandverwaltung Kulturgut teilte der frühere Mitarbeiter der Firma Seuffer, Herr Kurt Nicolaus, am 24.07.1951 mit, dass die Kunsthandlung Seuffer dieses Gemälde von Frau Gillhausen angekauft hatte. Frau Maria Gillhausen war eine Münchener Kunsthändlerin. Sie soll das Gemälde im Jahre 1937 aus privatem Besitz in Fürstenfeldbruck (bei München) erworben haben. In Fürstenfeldbruck lebten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mehrere Künstler. So besaß Fridolin Gedon in der Zeit von 1924 bis 1926 eine Villa in Fürstenfeldbruck, die er später aus finanziellen Gründen verkaufen musste. Fridolin Gedon lebte dann in München, wo er sich auch als Kunsthändler betätigte. Ein früherer Verkauf des Gemäldes durch den Sohn des Dargestellten ist naheliegend. Allerdings konnte der frühere Eigentümer des Gemäldes in der kunsthistorischen Literatur zum Oeuvre Lenbachs nicht ermittelt werden.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.

Stand: 2009

1 Brigitte Gedon „F.v. Lenbach – Die suche nach dem Spiegel“, München 1999 (die Autorin ist Ehefrau des Enkels von Lorenz Gedon)
2 Eintragung im Journal der Galerie Heinemann am 27.09.1906 gemäß Auskunft des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg

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