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Kels, Franz

Westfälische Bauernhochzeit

Entstehungsjahr 1856
Technik Öl auf Leinwand
Maße 116,5 x 159 cm
Münchener-Nr. 11097
Linz-Nr. 5
Lost Art-ID 218928
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Zu sehen ist eine westfälische Bauernhochzeit auf einem Platz vor einem mit Stroh bedeckten Haus. Vorn links im Bild sitzt eine Gruppe von Musikanten. In der Mitte ist das Brautpaar zu erkennen, dicht gefolgt von einem Brautzug, der teilweise noch unter den schattigen Bäumen steht. Rechts im Bild eine Gruppe von Kindern.

Franz Kels lebte von 1828 - 1893. Er war Schüler der Düsseldorfer Kunstakademie und Gründungsmitglied des Künstlervereins „Malkasten“. In seinen Werken spiegelte sich hauptsächlich das gemütliche Leben seiner rheinischen und westfälischen Landsleute wieder.

Provenienz

Zeittafel
bis 1928unbekannter Privatbesitz
seit 1928Galerie Almas, München
um 1937an A. Hitler verkauft

Das o.g. Gemälde von Kels wurde gemäß Aussage von Maria Almas-Dietrich bei einer Befragung durch Division MFA&A aus deutschem Besitz erworben und befand sich seit 1928 in ihrem Familienbesitz.

Maria Almas, geborene Dietrich, geboren am 28. Juni 1892 in München, betrieb nach eigenen Angaben seit 1918 eine Kunsthandlung in München.1

1921 heiratete sie Ali Almàs (Diamant), türkischer Staatsbürger, und trat zum Judentum über. Seit 1926 lebte sie von ihm getrennt und ließ sich 1937 scheiden. Sie behielt aber den Namen Almas für ihre Galerie.

Nach ihren Angaben lernte sie 1936 Heinrich Hoffmann, den Fotografen Adolf Hitlers, kennen und erhielt über diesen die ersten Aufträge, Kunst für Hitler zu erwerben. Sie wurde eine der aktivsten Personen im Kunsthandel, die für die Nationalsozialisten tätig waren.

Maria Almas-Dietrich verkaufte zwischen 1936 und 1944 mindestens 270 Kunstwerke an Hitler und zählt damit zu den Kunsthändlern mit der größten Anzahl an Hitler verkauften Kunstwerken. Am 15. Januar 1940 wurde sie aufgrund einer eidesstattlichen Erklärung, dass sie keine Jüdin sei, im Deutschen Reich eingebürgert. Nach der Zerstörung ihrer Galerie bei einem Luftangriff am 20. April 1944 wurde der Betrieb in die eigene Villa an der Gustav-Freytag-Str. 5 im Herzogpark verlagert.

Die amerikanische Besatzungsbehörde vernahm Maria Almas nach 1945 mehrfach zu ihren Geschäften. Dabei wurden auch Unterlagen wie Geschäftsbücher beschlagnahmt und durch die Division MFA&A ausgewertet.2 Diese Unterlagen scheinen in der Zwischenzeit verschwunden zu sein.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt. Alle hier bekannten Quellen sind ausgeschöpft.

Stand: 2010

1 BWA, K1, XVA, 10c, 264, Akt Fall 33.
2 NARA, RG 260, 519, Box 445.

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