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Romano, Giulio di (Filippo, Giulio di)

Weiblicher Halbakt

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Holz
Maße 81,5 x 61,5
Münchener-Nr. 11197
Linz-Nr. 781/630
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der Künstlerbiograph Giorgio Vasari berichtete über Giulio di Romano, der von 1515 bis 1520 in der Werkstatt Raffaels mitarbeitete und diese nach dem Tod Raffaels im Jahre 1520 zusammen mit Gianfrancesco Penni erbte und übernahm.1 Giulio di Romano fertigte zahlreiche Deckenfresken in Rom und Mantua.2

Das hier in Rede stehende Gemälde zeigt eine junge Frau sitzend, den Kopf nach halbrechts gerichtet mit einem Tuch über den Beinen.Ihr linker Ellenbogen ist auf einer Brüstung aufgestützt. Beide Hände greifen in den Gewandstoff.

Provenienz

Zeittafel
vermutlich vor dem Juli 1938 Aufgrund der niedrigen Linzer-Nummer 781/630 ist davon auszugehen, dass das Gemälde noch vor der im Juli 1938 beginnenden Inventarisierung der Sammlung "Sonderauftrag Linz" erworben wurde.3  
14.08.1951 Aussage der Kunsthändlerin Almas-Dietrich, München, dass sie das og. Gemälde von Lindpaintner, Berlin erworben und an den "Sonderauftrag Linz" weiterverkauft hat4  

Die Treuhandverwaltung von Kulturgut beim Auswärtigen Amt (TVK) ermittelte zur Provenienz, dass das og. Gemälde zu einem nicht näher angegebenen Zeitpunkt von der "Galerie Almas, München (von Lindpaintner, Berlin)" für die Sammlung "Sonderauftrag Linz" angekauft wurde.5
Aufgrund der niedrigen Linzer-Nummer 781/630 ist jedoch davon auszugehen, dass das Gemälde noch vor der im Juli 1938 beginnenden Inventarisierung der Sammlung "Sonderauftrag Linz" erworben wurde.6
Ein Werksverzeichnis des italienischen Künstlers ist nicht überliefert.
Bei dem von Maria Almas-Dietrich erwähnten Verkäufer des og. Gemäldes "Lindpaintner, Berlin" handelt es sich vermutlich um den Berliner Kunsthändler Paul Lindpaintner, der wenigstens seit 1928 die Kunsthandlung "Hinrichsen und Lindpaintner" in der Berliner Bellevuestraße 5 mitbetrieb. Ein Nachlass über die kunsthändlerische Tätigkeit von Lindpaintner konnte nicht ermittelt werden. Es ist demnach nicht zu rekonstruieren, von wem Lindpaintner das o.g. Gemälde seinerzeit erworben hatte.
Die Provenienz des o.g. Gemäldes vor seinem Ankauf durch Paul Lindpaintner und dem folgenden Weiterverkauf an die Galerie Almas-Dietrich München bleibt derzeit ungeklärt.

Stand: 2011

1 Giorgio Vasari, Das Leben des Giulio Romano, neu überarbeitet und hrsg. von Matteo Burioni, Berlin 2005
2 Ulrich Thieme / Felix Becker, Alfred Stevens, in: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künste, u.a., Leipzig 1938
3 Zur Inventarisierung vgl. die Aussage von Hans Reger am 21.07.1951, in: Bundesarchiv Koblenz, B323/332, Reger. Hans Reger fertigte seit Juli 1938 eine "Liste der für das Museum Linz vorgesehenen Gemälde" an. Diese Liste wurde im Mai 1945 von der US Army in Altaussee, Österreich gefunden. Vgl. hierzu das Faksimilie bei: Günther Haase, Die Kunstsammlung Adolf Hitler. Eine Dokumentation, Berlin 2002
4 BADV Berlin, Property Card, mü 11197. Maria Almas-Dietrich bestätigte diese Herkunft mit Aussage vom 14.08.1951, BArch, B 323/331, Kunsthändler A-J, Almas-Dietrich
5 BADV Berlin, Property Card, mü 11197. Maria Almas-Dietrich bestätigte diese Herkunft mit Aussage vom 14.08.1951, BArch, B 323/331, Kunsthändler A-J, Almas-Dietrich
6 Zur Inventarisierung vgl. die Aussage von Hans Reger am 21.07.1951, in: Bundesarchiv Koblenz, B323/332, Reger. Hans Reger fertigte seit Juli 1938 eine "Liste der für das Museum Linz vorgesehenen Gemälde" an. Diese Liste wurde im Mai 1945 von der US Army in Altaussee, Österreich gefunden. Vgl. hierzu das Faksimilie bei: Günther Haase, Die Kunstsammlung Adolf Hitler. Eine Dokumentation, Berlin 2002

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