Zumbusch, Ludwig von
Brustbild des Malers Josef Wopfner mit roter Mütze
Entstehungsjahr | 1882 |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 42,5 x 34,5 cm |
Münchener-Nr. | 11235 |
Linz-Nr. | 1546/892 |
Lost Art-ID | 565799 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das Gemälde zeigt den Maler Joseph Wopfner mit roter Mütze en face.
Es ist mit "L. Zumbusch" bezeichnet.
Das Gemälde ist im Boetticher nicht nachweisbar.1
Zu Ludwig von Zumbusch gibt es kein Werkverzeichnis und kaum Literatur.2
Provenienz
1935-1937 | Gerichtsvollzieherei München, Elisenstr. oder Versteigerungshaus Hugo Ruef, München |
Galerie Baudenbach, München | |
8. März 1941 | Galerie Maria Almas, München |
März 1941 | Sammlung „Sonderauftrag Linz“ |
Die TVK München ermittelte, dass die Galerie Baudenbach, München, das Gemälde zwischen 1935 und 1937 entweder von der Gerichtsvollzieherei München, Elisenstr., oder vom Versteigerungshaus Ruef, München für RM 125,- erwarb (Auskunft Baudenbach vom 14.12.1950 – 457-B-99 Baudenbach). Die Galerie Almas, München, kaufte das Gemälde am 8. März 1941 von dort für RM 2.500 und verkaufte es im März 1941 für RM 3.500 an den „Sonderauftrag Linz“ weiter.
Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:
Nach Aussage von Hermann Baudenbach 1950 hat die Galerie Baudenbach das Gemälde zwischen 1935 und 1937 entweder von der Gerichtsvollzieherei München, Elisenstr. oder für RM 125 vom Versteigerungshaus Hugo Ruef, München, erworben.3
Die Galerie Hermann Baudenbach war seit 1927 im Münchner Kunsthandel tätig. Eigentümer war Hermann Baudenbach, geboren am 16. Dezember 1882.4
Hugo Ruef betrieb seit 1935 mit seiner Tante, Josepha Ruef, ein Versteigerungshaus in München.5
Die Galerie Almas, München, erwarb das Gemälde von der Galerie Baudenbach am 8. März 1941 für RM 2.500. Der „Sonderauftrag Linz“ kaufte es von Almas im März 1941 für RM 3.500.6
Maria Almas, geborene Dietrich, geboren am 28. Juni 1892 in München, betrieb nach ihren Angaben seit 1918 eine Kunsthandlung in München.7
Nach ihren Angaben lernte sie 1936 Heinrich Hoffmann, den Fotografen Adolf Hitlers kennen und erhielt über diesen die ersten Aufträge, Kunst für Hitler zu erwerben. Nach der Scheidung von ihrem Ehemann im Jahre 1937 führte Maria Almas-Dietrich die Kunsthandlung unter der Bezeichnung Maria Diamant (Almas) weiter.8
Almas-Dietrich gehörte zu den aktivsten Personen im Kunsthandel, die für die Nationalsozialisten tätig waren. Die amerikanische Besatzungsbehörde vernahm sie nach 1945 mehrfach zu ihren Geschäften. Dabei wurden auch Unterlagen wie Geschäftsbücher beschlagnahmt und durch die Division MFA ausgewertet.9
Diese Unterlagen scheinen in der Zwischenzeit verloren zu sein.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz lückenhaft, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind. Ein verfolgungsbedingter Vermögensverlust lässt sich bei diesem Gemälde daher nicht ausschließen. Anhaltspunkte für weitere Recherchen liegen derzeit nicht vor.
Stand: 2010
1 Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, 2. Band von 4 Bänden, Dresden, 1891-1901, S. 1064-1065.
2 Fritz von Ostini: Ludwig von Zumbusch, In: Velhagen & Klasings Monatshefte, Berlin, Bielefeld, Leipzig, Wien, XXVIII. Jahrgang 1913/14, 1. Bd., S. 33-45; Fritz von Ostini: Ludwig von Zumbusch, Leipzig 1915.
3 Aussage Baudenbach BArch Koblenz B 323, Nr. 331.
4 BWA K1, XV A, 10c, 416. Akt, Fall 10.
5 BWA K1, XV A, 10x, 176. Akt, Fall 13.
6 BArch Koblenz B 323, Nr. 99 "kleine Kartei".
7 BWA, K1, XVA, 10c, 264, Akt Fall 33.
8 BWA, K1, XVA, 10c, 264, Akt Fall 33.
9 NARA, RG 260, 519, Box 445.