Roux, Carl
Hans und Vrene
| Entstehungsjahr | 1861 |
|---|---|
| Technik | Öl auf Leinwand |
| Maße | 80,5 x 63 cm |
| Münchener-Nr. | 11248 |
| Linz-Nr. | 2884 |
| Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Das hier interessierende Gemälde entstand im Jahre 1861 zu einem Gedicht des schweizerischen Dichters, Theologen und Pädagogen Johann Peter Hebel (1760 – 1826), der in alemannischer Mundart dichtete. Dargestellt ist ein junges Paar am Brunnen. Das Gemälde ist signiert und datiert, hat die Maße 80,5 x 63 cm und wurde laut Kunstlexikon von Friedrich Boetticher „Malerwerke des 19. Jhd.“ im Jahr seiner Entstehung ausgestellt.
Provenienz
Der deutsche Maler Carl Roux wurde 1826 in Heidelberg geboren. Er lebte und arbeitete bis 1894 vorwiegend im süddeutschen Raum. Roux fand insbesondere in der Genremalerei seinen eigenen Stil.
Das Kunstwerk befindet sich als Leihgabe im Kurpfälzischen Museum Heidelberg. Der vom Leihnehmer übermittelte Rückseitenbefund erbrachte keine Hinweise auf frühere Eigentümer oder Ausstellungen.
Aus den überlieferten Dokumenten zum „Sonderauftrag Linz“ geht hervor, dass Frau Anna Thiel-Johanny aus Wiesbaden das Gemälde von Roux am 10.05.1943 für einen Kaufpreis in Höhe von 20.000, - RM an das Deutsche Reich verkaufte. Zur Person der Verkäuferin hat das Kulturamt und Stadtarchiv Wiesbaden auf Anfrage mitgeteilt, dass Frau Anna Thiel-Johanny in den Unterlagen des Wiesbadener Museums genannt wird. Zu ihrer Person wurde dort bereits ermittelt, dass sie 1875 in Mayschoß als Tochter von Peter Merschner und Anna Maria geb. Brogsitter geboren wurde. Die Familie war katholischen Glaubens. Im Jahre 1906 heiratete Anna Merschner den Privatier Jacob Thiel, Sohn der katholischen Eheleute Otto und Karoline Thiel, geb. Bergh.
Anna Thiel wurde dann im Jahre 1911 von Frau Ida Johanny adoptiert. Frau Johanny lebte von 1862 bis 1940. Sie war ledig, evangelischen Glaubens und hatte im Jahre 1936 Frau Anna Thiel testamentarisch als Alleinerbin eingesetzt. Anna Thiel-Johanny verstarb dann am 04.08.1943 in Wiesbaden.
Nach Ankauf durch das Deutsche Reich erhielt das Gemälde von Carl Roux die Inventarnummer Linz 2884. Es ist in Band XXV der Fotoalben zur Linzer Sammlung enthalten.
Weitere Quellen zur vollständigen Klärung der Provenienz des Gemäldes konnten nicht ermittelt werden. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust in der Zeit von 1933 bis 1943 kann nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Stand: 2011