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Makart, Hans

Romeo und Julia an einer Palasttreppe (auch: Venezianische Szene; Faust und Margarethe; Die Begegnung eines Paares)

Entstehungsjahr um 1873
Technik Öl auf Holz
Maße 113 x 78 cm
Münchener-Nr. 11329
Linz-Nr. 864
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt Folgendes: links Julia an der Treppe stehend und auf Romeo (in Rückenansicht) sehend, der den Hut nach rechts erhebt; barocke Architektur.

Es ist mit "Hans Makart" bezeichnet.

Zum Werk Makarts gibt es einen Catalogue raisonné von Gerbert Frodl.1 Darin ist das Gemälde als Nr. 208 unter dem Titel „Die Begegnung eines Paares“ enthalten.

Im Boetticher ist das Gemälde unter dem Titel „Faust und Margarethe“ unter Nr. 54 ohne nähere Provenienz aufgeführt.2  

Frodl gibt an, dass sich das Gemälde am 30. September 1877 auf der Sedelmayer Auktion in Paris befunden habe.3

Im Zentralarchiv der Staatlichen Museen Berlins befindet sich in der Künstlerdokumentation zu Makart ein Ausriss4 aus der Versteigerung bei Wertheim am 12. November 1929, Nr. 50 unter dem Titel „Venezianische Szene“.5 Frodl bestätigt auch diese Auktion, nennt keinen Einlieferer und Erwerber.

Provenienz

Zeittafel
30.09.1877Versteigerung K.A. Sedelmayer, Paris
12.11.1929Versteigerung Wertheim, Berlin, als "Venezianische Szene"
30.10.1937Versteigerung Lempertz, Köln, als "Faust und Margarethe"
1938/1939Ankauf durch die Reichskanzlei

Die TVK München konnte nichts zur Provenienz des Gemäldes ermitteln.

Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:

Frodl gibt als Ereignis in der Besitzgeschichte des Gemäldes die Versteigerung bei Lempertz am 30. Oktober 1937, als Lot-Nr. 71 mit Abbildung an. Das Gemälde wurde dort von einem nicht zu identifizierenden Einlieferer (Kürzel Mü) für einen Schätzpreis von RM 2.500 eingeliefert und von unbekannt erworben.6 Im Vorwort des Katalogs wird erläutert, dass es sich bei Mü. um einen „rheinischen Kunstfreund“ handelte: „Veränderte Lebensumstände veranlassen ihn jetzt, die Fülle seiner Sammlung zu verringern und einen Teil dieses Gutes durch die bevorstehende Auktion einem größeren Sammlerkreise zugängig zu machen.“7 Weitere Informationen waren auch beim Kunsthaus Lempertz nicht mehr zu ermitteln.8

Da die Linz-Nummer relativ niedrig ist, wurde das Gemälde wahrscheinlich vor 1938 vom Deutschen Reich angekauft. Dokumente zum Ankauf konnten nicht ermittelt werden.

1972 wurde das Gemälde in der großen Makart-Ausstellung in Baden-Baden gezeigt.9

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz lückenhaft, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind. Ein verfolgungsbedingter Vermögensverlust lässt sich bei diesem Gemälde daher nicht ausschließen.

Stand: 2010

1 Gerbert Frodl: Hans Makart, Salzburg 1974, Nr. 208, S. 340.
2 Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, erster Band von 4 Bänden, Dresden, 1891-1901, Nr. 47.
3 Gerbert Frodl: Hans Makart, Salzburg 1974, Nr. 208, S. 340.
4 SMB-ZA Künstlerdokumentation Hans Makart.
5 12.11.1929 Versteigerung Wertheim Berlin Nr. 50, Tf. 27 "Venezianische Szene".
6 30.11.1937 Versteigerung Lempertz Köln Nr. 71, Tf. 12.
7 30.11.1937 Versteigerung Lempertz Köln Nr. 71, Tf. 12.
8 Nachricht von Lempertz an Facts & Files vom 4. August 2010.
9 Ausstellung Hans Makart. Triumph einer schönen Epoche, Staatl. Kunsthalle Baden-Baden, Kat. Nr. 64.

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