Canon, Hans (eigentlich Johann Strašiřipka)
Goldenes Medaillon mit Profilkopf von Goethe, von 2 Putten gehalten
Entstehungsjahr | ohne Jahr |
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Technik | Öl auf Leinwand |
Maße | 56 x 132 cm |
Münchener-Nr. | 11793/2 |
Linz-Nr. | 431 |
Lost Art-ID | 219038 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Hans (Johann) Canon war ein Maler. Er lebte von 1829 bis 1885.
Provenienz
Das o.g. Deckenbild wurde gemäß Aussage von Maria Almas bei einer Befragung durch die Amerikaner am 09.03.1949 vor 1937/38 erworben.
Maria Almas, geborene Dietrich, geboren am 28.6.1892 in München, betrieb nach ihren Angaben seit 1918 eine Kunsthandlung in München. 1910 bekam sie eine Tochter Wilhelmine, genannt Mimi, die außerehelich geboren war. Deren Vater hieß Arthur Reinheimer, war amerikanischer Staatsbürger und verstarb 1938. Maria Dietrich gab in ihrem Schreiben an die Militärregierung in Bayern im Oktober 1945 an, dass Reinheimer „israelitisch“ gewesen sein soll. 1921 heiratete sie Ali Almas-Diamant, türkischer Staatsbürger, und trat zum Judentum über. Seit 1926 lebte sie von ihm getrennt und ließ sich 1937 scheiden. Seitdem führte sie die Kunsthandlung unter der Bezeichnung Maria Diamant (Almas). Nach ihren Angaben lernte sie 1936 Heinrich Hoffmann, den Fotografen Adolf Hitlers kennen und erhielt über diesen die ersten Aufträge, Kunst für Hitler zu erwerben.
Sie wurde eine der aktivsten Personen im Kunsthandel, die für die Nationalsozialisten tätig waren. Die amerikanische Besatzungsbehörde vernahm Maria Dietrich nach 1945 mehrfach zu ihrem Geschäft. Dabei wurden auch Unterlagen wie Geschäftsbücher beschlagnahmt und durch die Division MFA ausgewertet. Diese Unterlagen scheinen in der Zwischenzeit verschwunden zu sein.
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Die Provenienz des o.g. Deckenbildes bleibt ungeklärt und auch die Anfrage beim derzeitigen Leihnehmer „Staatliches Museum Kassel“ brachte keine weiteren Erkenntnisse. Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2011