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Voltz, Johann Friedrich

Enten im Wasser

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Pappe
Maße 27,5 x 39,5 cm
Münchener-Nr. 13243
Linz-Nr. Keine
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Friedrich Voltz lebte in der Zeit von 1817 bis 1886. Der Künstler war als Professor an der Münchener Akademie tätig und stellte überwiegend Motive aus den Bayerischen Alpen dar. Seit den 1850er Jahren malte er fast ausschließlich Landschaften mit Tierstaffage von den Ufern und der Umgebung des Starnberger Sees. Das hier in Rede stehende Gemälde ist in Öl auf Holz ausgeführt und hat die Maße 27,5 x 39,5 cm. Es ist mit Fr. Voltz signiert und befindet sich als Dauerleihgabe beim Leihnehmer.

Provenienz

Das Gemälde wurde am 19.10.1942 von der Galerie an der Wagmüllerstraße in München, Inhaber Jakob Scheidwimmer, vormals Hugo Helbing, für 4.500, - RM an Prof. Heinrich Michaelis verkauft. Prof. Michaelis war zum Reichsstatthalter im Warthegau ernannt worden und damit beauftragt das Deutsche Schloss in Posen (Posznan) auszustatten.

Auf der property card zu dem in Rede stehenden Gemälde ist eine Aussage von Dr. Hess vom 21.06.1951 vermerkt, nach der das Gemälde seit ca. 1933 zum Warenbestand der Kunsthandlung Hugo Helbing in München zählte.

Hugo Helbing, sein Bruder Fritz Helbing und zwei Mitgesellschafter der Kunsthandlung Helbing zählten zum Personenkreis der aus rassistischen Gründen NS-Verfolgten. Deshalb wurde Ihnen im Jahre 1934 auf der Grundlage eines neuen Versteigerungsgesetzes eine Versteigerungskonzession nicht mehr erteilt. Das Kunstauktionshaus von Hugo Helbing wurde dann von Adolf Weinmüller übernommen. Die Kunsthandlung Helbing wurde fortgeführt. Fritz Helbing schied am 31.12.1935 als Teilhaber aus der Kunsthandlung aus. Die beiden Mitgesellschafter schieden im Jahre 1936 aus. Im Zuge der Maßnahmen des NS-Regimes am 09.11.1938 wurde Hugo Helbing durch die Einsetzung eines staatlichen Treuhänders faktisch enteignet. Bei einem Überfall auf seine Kunsthandlung wurde er von SA-Leuten schwer verletzt und verstarb darauf am 30.11.1938. Die Arisierung der Kunsthandlung Helbing erfolgte durch Jakob Scheidwimmer, der die Galerie unter seinem Namen fortführte.

Ein gegen das Deutsche Reich gerichtetes Verfahren der Erben nach Hugo Helbing gemäß Rückerstattungsgesetz wegen der Entziehung der Firma Hugo Helbing, die Kunsthandlung und das Kunstantiquariat betreffend, wurde mit einem Vergleich vom 28.07.1970 vor dem Landesgericht München I (AZ: I WKN 16/89 und I/N 8956) beendet. Die Kunstwerke aus dem privaten Vermögen des Kunsthändlers wurden im Vergleich berücksichtigt. Unter Punkt II des Vergleichs heißt es: „Soweit den Berechtigten noch Naturalrestitutionsansprüche, gleich gegen wen, zustehen, treten sie diese an die Bundesrepublik Deutschland ab." Mithin befinden sich Gemälde aus dem früheren Eigentum Hugo Helbings im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland.

Die Provenienz ist geklärt. Ein früherer NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust wurde ermittelt und im Ergebnis des rückerstattungsrechtlichen Verfahrens entschädigt.

Stand: 2009

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