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Stuck, Franz von

Brustbild der Kleopatra

Entstehungsjahr um 1896
Technik Öl auf Holz
Maße 51 x 44,5 cm
Münchener-Nr. 13484
Linz-Nr. 436/388
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Die orientalisch gekleidete Frau stellt Kleopatra, die Herrscherin Ägyptens im 1. Jahrhundert v. Chr., dar.1 Sie gilt als eine der schönsten und betörendsten Frauen der antiken Welt, die durch ihre Verführungskünste sowohl Caesar, den Herrscher Roms, als auch Marcus Antonius, den einstigen Verbündeten Octavians, für ihren Machterhalt benutzte. Nach dem Selbstmord ihres Geliebten, Marcus Antonius, im Jahre 30 v. Chr. und dem gescheiterten Versuch auch Octavian, den neuen Herrscher des römischen Imperiums, für ihre Zwecke zu instrumentalisieren, beging sie am 12. August 30 v. Chr. aus Schmach, im Triumphzug in Ketten durch Rom geführt zu werden, Selbstmord. Der Sage nach tötete sie sich mit Hilfe einer Giftschlange – dem ägyptischen Herrschaftssymbol. Damit besiegelte sie nicht nur ihr Schicksal, sondern auch das Ende des pharaonischen Ägyptens, das fortan zu einer römischen Provinz wurde.

Stucks Gemälde stellt vermutlich den dramatischen Moment kurz vor dem Selbstmord Kleopatras dar. Noch trägt sie die Herrschaftsinsignien, aber der um ihren Oberarm geschlungene Armreif, der als Hinweis auf die Schlange gedeutet werden darf, weist bereits auf die bevorstehende Tat hin.

Provenienz

Zeittafel
Nach Juli 1938 Erwerbung für den „Sonderauftrag Linz“ 

Auf der Property Card ist kein Hinweis zur Provenienz verzeichnet.2 Aufgrund der Linz-Nr. wurde das Werk nach Juli 1938 an den „Sonderauftrag Linz“ verkauft.3

Die Recherchen zum Gemälde verliefen ergebnislos. Weder die Villa Stuck,4 die das künstlerische Erbe von Franz von Stuck bewahrt und wissenschaftlich bearbeitet, noch das leihnehmende Museum konnten etwas zur Provenienz des Werkes beitragen.

Da weder der vermittelnde Kunsthändler noch ein Sammler bekannt sind, ist es unmöglich in den Archiven nach dem Verbleib eines einzelnen Gemäldes zu recherchieren. Darüber hinaus ist bekannt, dass in den in Frage kommenden Münchener Archiven keine Akten zu Kunsthandlungen überliefert wurden.5 Ferner konnte dem 1991 erschienenden „Inventar archivalischer Quellen des NS-Staates“ entnommen werden, dass keine Unterlagen der Landesleitung der Reichskammer der bildenden Künste für München mehr vorhanden sind.6

Auch in Berliner sowie Münchener Ausstellungskatalogen der Jahre 1900 bis 1945 konnte das Werk nicht gefunden werden.

Aufgrund des hier geschilderten Hintergrundes bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind. Anhaltspunkte für weitere Recherchen liegen derzeit nicht vor.

Stand: 2003

1 Abb. bei Voss 1973, Kat.Nr. 124/486.
2 BADV Berlin, Property Card, Mü-Nr. 13484. Weitere auf der Inventarkarte vermerkte Inventarnummern lauten K 546 und Aussee 8304.
3 Zur Inventarisierung vgl. die Aussage von Reger am 21.7.1951, in: BArch, B 323/332, Reger.
4 Schreiben der Villa Stuck an die OFD Berlin, München, 8.9.2003.
5 Die folgenden in Frage kommenden bayerischen Archive besitzen keine Akten zur Galerie Maria Almas-Dietrich: Staatsarchiv München, Stadtarchiv München, Bayerisches Hauptstaatsarchiv München und Wirtschaftsarchiv München.
6 Inventar archivalischer Quellen des NS-Staates 1991.

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