Deutschland
Kommode mit zwei Schüben
Entstehungsjahr | Frühes 19. Jh. |
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Technik | Holz |
Maße | 89 cm hoch, 59 cm breit, 110 cm lang |
Münchener-Nr. | 15764 |
Linz-Nr. | Keine |
Lost Art-ID | 219183 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Vgl. auch Mü-Nr. 6260 und Mü-Nr. 7289
Die schlichte Kommode mit zwei Schüben und eingestellten Ecksäulchen ist die Arbeit eines deutschen Tischlers des frühen 19. Jahrhunderts. Sie besitzt die Maße 89 cm (Höhe), 59 cm (Breite) und 110 cm (Länge). Zur Gliederung ist das verwendete Holz schwarz gefärbt worden.
Provenienz
Zeitpunkt unbekannt | Sammlung Göring1 |
Der Property Card kann entnommen werden, dass sich die Kommode in der Sammlung Göring befand (Bl. 1). Es steht zu vermuten, dass sie zu den Ausstattungsgegenständen des von Hermann Göring bewohnten Landsitzes Karinhall gehörte.
Aus dem ehemaligen Besitz von Göring befinden sich heute noch fünf Möbel in Bundesbesitz. Einige Karteikarten zu diesen Möbeln tragen neben den Verweis auf Göring den weiteren Hinweis auf die Inventarnummer „MFA&A 239/158“. Wie sich herausstellte, referiert die Nummer auf einen Bestand in den Nationalarchives in Washington D.C., der allerdings in den vergangenen Jahrzehnten nach Auskunft von Nancy Yeide mehrfach neu sortiert wurde, und somit nicht mehr auffindbar ist (Bl. 2). Nancy Yeide, die sich seit Jahren mit der Sammlung Göring wissenschaftlich befasst, teilte auf Anfrage mit, dass es sich bei dem oben genannten Bestand möglicherweise um acht Kartons in den Nationalarchives handelt, die zahlreiche Originaldokumente von Verkäufen während der NS-Zeit enthalten (Bl. 3). Sie wies aber darauf hin, dass selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass die entsprechenden Dokumente aufgefunden werden, sich daraus keine weiterführenden Erkenntnisse zur Vorprovenienz ableiten ließen. Eine Recherche vor Ort erscheint daher nicht sinnvoll.
Da Möbelstücke in der Regel keine Unikate sind, die nicht vom Meister signiert wurden, und zudem keine weiterführenden Akten vorliegen, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachzuvollziehen, aus welchem Besitz das Möbel in die Sammlung Göring gelangte. Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz daher ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind.
vgl. Mü-Nr. 6260
Stand: 2005
1 BADV Berlin, Property Card, Mü-Nr. 15764.