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Zügel, Heinrich von

Drei Schafe an der Tränke

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Holz
Maße 18 x 25,5 cm
Münchener-Nr. 2245/2
Linz-Nr. Keine
Lost Art-ID 219283
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Heinrich von Zügel wurde am 22. 10. 1850 in Murhardt als Sohn eines Schäfers geboren. Das zeichnerische Talent Zügels wurde schon früh, während seiner Schulzeit, erkannt und gefördert. Er gehört mit Max Liebermann, Louis Corinth und Max Slevogt zu den bedeutendsten deutschen Impressionisten, ein Teil seiner Werke hängen in der Nationalgalerie in Berlin. Mehr als vierzig Jahre arbeitete Zügel an dem Thema „Schwere Arbeit“, der Darstellung eines pflügenden Ochsengespannes, ebenso waren Schafe zeitlebens Hauptgegenstände seiner Malerei, sicher als eine Reminiszenz an seine Kindheit. Zügel erhielt zahlreiche Auszeichnungen, wird auch in den Adelsstand erhoben und malt bis zu seinem Tode (30.1.1941) noch in hohem Alter impressionistische Werke voller Leichtigkeit und Frische.

Provenienz

Anlässlich einer Befragung durch den US-amerikanischen Kunstschutz am 9.3.1949 erklärte die Kunsthändlerin Almas-Dietrich, sie hätte das Gemälde aus deutschem Besitz erworben. Maria Almas, geborene Dietrich, geboren am 28.6.1892 in München, betrieb nach ihren Angaben seit 1918 eine Kunsthandlung in München. 1910 bekam sie eine Tochter Wilhelmine, genannt Mimi, die außerehelich geboren war. Deren Vater hieß Arthur Reinheimer, war amerikanischer Staatsbürger und verstarb 1938. Maria Dietrich gab in ihrem Schreiben an die Militärregierung in Bayern im Oktober 1945 an, dass Reinheimer „israelitisch“ gewesen sein soll. 1921 heiratete sie Ali Almas-Diamant, türkischer Staatsbürger, und trat zum Judentum über. Seit 1926 lebte sie von ihm getrennt und ließ sich 1937 scheiden. Seitdem führte sie die Kunsthandlung unter der Bezeichnung Maria Diamant (Almas). Nach ihren Angaben lernte sie 1936 Heinrich Hoffmann, den Fotografen Adolf Hitlers kennen und erhielt über diesen die ersten Aufträge, Kunst für Hitler zu erwerben.

Sie wurde eine der aktivsten Personen im Kunsthandel, die für die Nationalsozialisten tätig waren. Die amerikanische Besatzungsbehörde vernahm die Kunsthändlerin nach 1945 mehrfach zu ihrem Geschäft. Dabei wurden auch Unterlagen wie Geschäftsbücher beschlagnahmt und durch die Division MFA ausgewertet. Diese Unterlagen scheinen in der Zwischenzeit verschwunden zu sein. Ein Hinweis auf die Provenienz des Gemäldes aus der „Verkaufte Bilder-Kartei“ der Galerie Heinemann, die im Deutschen Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg aufbewahrt wird, bestätigte sich nicht. Dort ist ein Gemälde mit dem Titel „Sommernachtsfest“, datiert auf 1876, erwähnt.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2009

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