Ender, Thomas
Dorf in Südtirol
| Entstehungsjahr | kein Jahr |
|---|---|
| Technik | Bleistiftzeichnung |
| Maße | 25,5 x 21,3 cm |
| Münchener-Nr. | 2399/294 |
| Linz-Nr. | 1190 |
| Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Der Wiener Maler Thomas Ender (1793 – 1875) galt neben Rudolf Alt als einer der besten Aquarellisten und Landschaftsmaler seiner Zeit.1 In einer Publikation des österreichischen Kunsthistorikers und Museumsdirektors Bruno Grimschitz2 , ist eine ähnliche Zeichnung von Thomas Ender abgebildet. Da die Bleistiftzeichnung nicht signiert ist, wird sie Thomas Ender lediglich zugeschrieben.
Provenienz
| 1940 | von der Münchener Kunsthandlung Eugen Brüschwiler für das Deutsche Reich, „Sonderauftrag Linz“ erworben. |
In den personenbezogenen Restitutionsmaterialien des Archivs im Bundesdenkmalamt in Wien wurde auf Anfrage ermittelt, dass sich in diversen Sammlungen jüdischer Emigranten Zeichnungen von Thomas Ender befanden. Jedoch liegen der Kommission für Provenienzforschung in Wien keine konkreten Hinweise auf die Bleistiftzeichnung „Dorf in Südtirol“ vor. Das Bundesdenkmalamt teilte weiter mit, dass die im Bundesbesitz befindliche Arbeit von Thomas Ender in den Unterlagen des C(A)CP München unter der Kategorie IV verzeichnet ist. Kategorie IV waren die Kunstwerke im Collecting Point, für die es keinen österreichischen Ursprungsnachweis gab und die deshalb nicht an Österreich restituiert wurden.
Laut Vermerk auf der property card des Münchener Collecting Points wurde die in Rede stehende Bleistiftzeichnung von Thomas Ender am 16.12.1940 von der Münchener Kunsthandlung Eugen Brüschwiler für das Deutsche Reich erworben. Die Zeichnung erhielt die Linz-Nummer 1190. Laut der Aussage von Brüschwiler vom 14.03.1951 hatte er das Kunstwerk aus dem Münchener Handel erworben.
Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.
Stand: 2007
1 Vgl. Walter Koschatzky: „Thomas Ender-1793-1875, Kammermaler Erzherzogs Johanns“, Graz 1982
2 vgl. Bruno Grimschitz: „Die österreich. Zeichnung im 19. Jhd.“, Abb. 40, Zürich, Wien, Leipzig 1927