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Alexander, Keirincx

Fehltritt der Kallisto, (Landschaft mit Diana)

Entstehungsjahr ohne Jahr
Technik Öl auf Holz
Maße 49,5 x 64,5 cm
Münchener-Nr. 2475/1
Linz-Nr. 1374
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der Maler wurde im Jahre 1600 in Antwerpen geboren und verstarb 1652 in Amsterdam. Er war auf kleinformatige Landschaftsbilder spezialisiert und war in seinen späteren Jahren vorwiegend als Kunsthändler tätig.

Provenienz

Bezüglich der Provenienz wurde von der früheren Treuhandverwaltung Kulturgut ermittelt, dass es im Januar 1941 von der Galerie Almas in München in das Eigentum des Deutschen Reiches gelangte. Es wurde von Dr. Posse für den „Sonderauftrag Linz“ erworben und erhielt die Linz-Nr. 1374. Die Kunsthändlerin Almas–Dietrich hatte das Gemälde zuvor auf einer Versteigerung des Nachlasses von Frau Helene Tepelmann, geb. Vieweg, im Kunsthaus Lempertz in Köln erworben. Die Nachlassversteigerung fand dort am 01./02.Februar 1940 statt. Das Gemälde ist im Auktionskatalog abgebildet und unter Nr. 54 wie folgt beschrieben: „Landschaft mit der mythologischen Episode: Diana entdeckt den Fehltritt der Kallisto. Anmutige von einem Flüsschen durchschlängelte Waldlandschaft, vorn im Goldton, hinten im leuchtenden Smaragdgrün gemalt. Der Göttin, die eben dem Bad entstiegen ist und, am Ufer sitzend, von einer Gefährtin abgetrocknet wird, wird links die sich schamhaft sträubende Kallisto gezeigt. Andere Nymphen weiter links unter den Bäumen und im Flusse.“
Das in Rede stehende Gemälde war Teil der Sammlung der verwitweten Frau Helene Tepelmann, geb. Vieweg, die auf Schloß Wendhausen1 bei Braunschweig gelebt hatte. Im Vorwort des Auktionskataloges wird die von Frau Tepelmann hinterlassene Sammlung in ihrer Bedeutung umfassend gewürdigt. Die Kunstsammlung stammt aus altem Familienbesitz der Vorfahren von Frau Tepelmann. Ihr Vater war der Verlagsbuchhändler Heinrich Vieweg, der die Firma Friedrich Vieweg & Sohn in Braunschweig leitete. Dieser hatte eine ansehnliche Kunstsammlung aufgebaut, deren Ursprünge bereits dessen Großvater, der Verleger H.W. Campe, gelegt hatte und die von dem mit ihm befreundeten Wilhelm von Bode betreut wurde. Die Mutter von Frau Tepelmann war im Übrigen eine geborene Brockhaus. Laut Sterbeurkunde ist Frau Tepelmann am 13.02.1939 gestorben. Sie war protestantischen Glaubens. Ihr Ehemann war der Verlagsbuchhändler Joseph Tepelmann, der schon im Jahre 1919 verstorben war. Laut Mitteilung des Braunschweiger Stadtarchivs zählte Frau Tepelmann nicht zum Kreis der Kollektivverfolgten. Daher kann ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust an dem in Rede stehenden Gemälde ausgeschlossen werden.

Stand: 2009

1 Schloß Wendhausen wurde 1836 von Familie Vieweg gepachtet und 1873 erworben. 1941 ging es in das Eigentum der Stadt Braunschweig über.

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