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Schleich, Robert

Vorgebirgslandschaft mit Heuernte

Entstehungsjahr Ende 19 Jh.
Technik Öl auf Holz
Maße 12,3 x 27,1 cm
Münchener-Nr. 2614
Linz-Nr. 495/436
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der Landschaftsmaler Robert Schleich (1845-1934), Sohn des Reproduktionsstechers und Jagdmalers Adrian Schleich, studierte um 1863 in München bei Wilhelm Diez.1 Infolgedessen übernahm er den sensibilisierten Kolorismus Diez’. Thematisch orientierte er sich hingegen an Eduard Schleich d.Ä., dessen Erntemotive ein wesentlicher Bestandteil seines Werkes wurde. Als Urlaubsmitbringsel war das Sujet der Heuerntebilder bei den damaligen Touristen sehr beliebt, weswegen der Künstler häufig ein kleines Format wählte. Auch die „Vorgebirgslandschaft mit Heuernte“ weist mit 12,3 x 27,1 cm ein geringes Maß auf. Schleich setzt in diesem weitläufigen Panorama arbeitende Bauern bei der Heuernte in Szene, die er akribisch ausführte. Seine Arbeit ist farbenfroh und leuchtend, wie es typisch für Schleich gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde. Damit griff er Elemente des Impressionismus wie eine aufgehellte Palette, einen pastosen Farbauftrag und einen breiteren Pinselduktus auf.

Provenienz

Zeittafel
Maria Almas-Dietrich erwarb das Gemälde aus deutschem Besitz2  
Nach Juli 1938 Von ihr an den „Sonderauftrag Linz“ verkauft 
 Inventarisiert für Kremsmünster 

Der Property Card kann entnommen werden, dass die Münchener Galeristin Maria Almas-Dietrich das Gemälde aus deutschem Besitz erworben hatte.3 Aufgrund der Linzer-Nr. 495 erfolgte der Erwerb vom „Sonderauftrag Linz“ nach Juli 1938.4 Ferner sind Hinweise auf der Rückseite des Gemäldes vorhanden. Die Nummer „K492“ deutet darauf hin, dass das Werk für Kremsmünster vorgesehen war.

Die erneuten Recherchen erbrachten keine wesentlich neuen Erkenntnisse, die über diejenigen der TVK nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hinausgehen. Lediglich die Untersuchung des Rahmens, der einen Stempel der Münchener Kunsttischlerei Oberndorfer trägt, weist darauf hin, dass – sofern nicht früher ein anderes Bild darin eingesetzt war – die Landschaft vermutlich aus dem Münchener Kunsthandel oder aus Münchener Privatbesitz stammte.5 Zum Künstler selbst liegt kein Werkverzeichnis vor, das weitere Auskünfte über die Provenienz der Landschaft geben könnte.

Die Recherchen zur Galerie Maria Almas-Dietrich ergaben, dass keine Akten in Münchener Archiven überliefert sind. Da jegliche Akten fehlen, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachzuvollziehen, aus welchem Besitz die Kunsthändlerin die Landschaft erworben hatte, um es an den „Sonderauftrag Linz“ weiterzuverkaufen. Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz daher ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind.

Stand: 2004

1 Für das Folgende vgl. Bruchmanns Lexikon 1983, S. 56 f.
2 BADV Berlin, Property Card, Mü-Nr. 2614. Weitere auf der Karteikarte vermerkte Inventarnummer lautet K 492. Des Weiteren ist ein Stempel vermerkt mit der Aufschrift: Kunsttischlerei München, Oberndorfer.
3 Aussage Almas-Dietrich am 12.3.1949. Vgl. BArch, B 323/331, Kunsthändler A-J, Almas-Dietrich.
4 Zur Inventarisierung vgl. die Aussage von Reger am 21.7.1951, in: BArch, B 323/332, Reger.
5 Heuß 2003, S. 173.

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