van Dyck, Anthonis
Reiter, sein Pferd besteigend (Ölskizze)
Entstehungsjahr | ohne Jahr |
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Technik | Öl auf Holz |
Maße | 26 x 22,5 cm |
Münchener-Nr. | 2632 |
Linz-Nr. | 1376 |
Herkunft | Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen |
Beschreibung
Die Skizze wurde von Anthonis van Dyck oder einem seiner Schüler gemalt. Van Dyck lebte von 1599 bis 1641. Er wurde in Antwerpen geboren, hatte insbesondere eine starke zeichnerische Begabung und wurde ein Meisterschüler des Malers Peter Paul Rubens. Ab 1620 war er in London tätig und übersiedelte 1632 gänzlich nach England, um dort als Hofmaler bei Karl I. zu arbeiten. Die größte zusammenhängende Sammlung der Werke van Dyck’s befindet sich im Eigentum der britischen Krone.
Provenienz
1940 | Nachlass Helene Tepelmann, geb. Vieweg, von der Galerie Almas-Dietrich, München für den "Sonderauftrag Linz" erworben |
Bezüglich der Provenienz wurde von der früheren Treuhandverwaltung Kulturgut ermittelt, dass die Ölskizze als Teil der Sammlung Vieweg bereits am 18.03.1930 im Auktionshaus Lepke in Berlin zum Verkauf stand. Sie wurde aber erst im Jahre 1940 im Auktionshaus Lempertz in Köln versteigert und von der Galerie Almas (München) angekauft. Über Dr. Posse wurde die Ölskizze für den „Sonderauftrag Linz“ erworben und erhielt dort die Linz-Nr. 1376. Die Auktion am 01./02.02.1940 im Kunsthaus Lempertz brachte den Nachlasses von Frau Helene Tepelmann, geb. Vieweg, zum Verkauf. Die Ölskizze ist im Auktionskatalog abgebildet und unter Nr. 29 wie folgt beschrieben: „Der Reiter fasst mit der Linken ein Sattel, hält mit der Rechten die Peitsche und stützt den linken Fuss auf einen Stein, um sich in den Sattel zu schwingen. Skizze in Braun und mit weißer Höhung auf hellgelbbraun getöntem Grund. Links und oben ist ein Streifen von 1 cm Breite angestückt. Öl auf Holz H. 25, B. 21,5 cm.“
Das in Rede stehende Gemälde war Teil der Sammlung der verwitweten Frau Helene Tepelmann, geb. Vieweg, die auf Schloß Wendhausen1 bei Braunschweig gelebt hatte. Im Vorwort des Auktionskataloges wird die von Frau Tepelmann hinterlassene Sammlung in ihrer Bedeutung umfassend gewürdigt. Die Kunstsammlung stammt aus altem Familienbesitz der Vorfahren von Frau Tepelmann. Ihr Vater war der Verlagsbuchhändler Heinrich Vieweg, der die Firma Friedrich Vieweg & Sohn in Braunschweig leitete. Dieser hatte eine ansehnliche Kunstsammlung aufgebaut, deren Ursprünge bereits dessen Großvater der Verleger H.W. Campe gelegt hatte, und die von dem mit ihm befreundeten Wilhelm von Bode betreut wurde. Die Mutter von Frau Tepelmann war im Übrigen eine geborene Brockhaus. Laut Sterbeurkunde ist Frau Tepelmann am 13.02.1939 gestorben. Sie war protestantischen Glaubens. Ihr Ehemann war der Verlagsbuchhändler Joseph Tepelmann, der schon im Jahre 1919 verstorben war. Laut Mitteilung des Braunschweiger Stadtarchivs zählte Frau Tepelmann nicht zum Kreis der Kollektivverfolgten. Daher kann ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust an dem Gemälde ausgeschlossen werden.
Stand: 2009
1 Schloß Wendhausen wurde 1836 von Familie Vieweg gepachtet und 1873 erworben. 1941 ging es in das Eigentum der Stadt Braunschweig über