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Menzel, Adolph von

Brustbild einer Dame mit Hut und Umhang

Entstehungsjahr O. J.
Technik Bleistiftzeichnung auf Papier
Maße 19,0 x 13,5 cm
Münchener-Nr. 2902/20
Linz-Nr. 2503
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Adolph von Menzel (1815–1905) war ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker.[1] In Breslau geboren, siedelte die Familie Menzel im Jahre 1830 nach Berlin um. Hier führte der Vater eine lithografische Druckanstalt, wo der junge Menzel in die Lehre ging. Nachdem sein Vater 1832 verstorben war, übernahm Adolph von Menzel im Alter von nur 17 Jahren die Steindruckerei. Ein Jahr später besuchte er die Gipsklasse der Berliner Kunstakademie und erhielt erste Aufträge. Im Jahre 1837 wandte sich Menzel der Malerei zu, die ihren ersten Höhepunkt zwischen 1845 und 1847 erreichte. In monumentalen Historienbildern fasste er sein gesamtes Können als Künstler sowie historischer Chronist zusammen. 1853 wurde Menzel zum Mitglied der Akademie der Künste, drei Jahre später zum Professor an der Berliner Kunstakademie ernannt. Es folgten Reisen nach Paris zur Weltausstellung, Kuraufenthalte in Hofgastein und Kissingen sowie ein Besuch im Eisenwerk Königshütte. Hier bereitete Menzel sein wohl bedeutendstes Werk „Das Eisenwalzwerk“ von 1872/75 vor. Es gilt als die erste gültige Industriedarstellung in der europäischen Bildkunst. Wichtige Menzel-Ausstellungen fanden 1884 in Berlin, 1885 in Paris und 1903 in London statt. Menzel gilt heute als der Bahnbrecher des Realismus in Deutschland. Durch seine zahlreichen Illustrationen und Gemälde zum Leben von Friedrich dem Großen avancierte er nach der Reichsgründung 1871 zum populärsten deutschen Künstler.

Die Bleistiftzeichnung zeigt das Brustbild einer Frau im Dreiviertelprofil nach links. Die Dargestellte trägt einen großen Hut des 19. Jahrhunderts sowie einen gerafften Umhang.

Das Werk ist weder signiert noch datiert.

Folgende Hinweise können der Rückseite entnommen werden: Nachlassstempel des Künstlers „A v. Menzel / Nachlaß.“ (Frits Lugt Nr. L.4602)[2]; blauer Stempel mit Adler, darunter „H. Z. A. Wu.“ (Hauptzollamt Wuppertal); handschriftlich „578“ (Nummer laut Rechnung Westfeld 1935), „Adolf von Menzel / 1815–1905 / „Brustbild einer Dame mit Hut“ / Zeichnung“ (Werkinformationen).

[1] Für das Folgende vgl. Ulrich Thieme/Felix Becker (Hgg.), Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Leipzig 1999, Bd. 23/24, S. 400ff. und Jens Christian Jensen, Menzel, Adolph von, in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 102–104 [Online-Version]. URL: www.deutsche-biographie.de/pnd118580914.html#ndbcontent [Abruf: 24.10.2018].

[2] Vgl. Frits Lugt, Les Marques de Collections de Dessins & d’Estampes, Fondation Custodia, Nr. L.4602. URL: www.marquesdecollections.fr/ [Abruf: 20.12.2018].

Provenienz

Zeittafel
(…) 
O. J.Vermutlich Jacoba Krigar-Menzel (1865–um 1955)
(…) 
Spätestens seit Februar 1935–mindestens 1938Walter Westfeld (1889–1945), Wuppertal/Düsseldorf
(…) 
Bis 13.11.1942Prof. Dr. Guido Kern (1878–1953), Berlin
Seit 13.11.1942Reichsvermögen („Sonderauftrag Linz“), erworben über Galerie Almas, München
Ab Sommer 1943Eingang in das Bergwerk Alt-Aussee
08.07.1945Eingang in den Central Collecting Point München
1949–2014Bundesvermögen
2014Restitution

Die Zeichnung trägt auf der Rückseite einen Nachlassstempel des Künstlers.[1] Dieser kann jedoch nicht als zuverlässiger Beleg dafür angesehen werden, dass sich das Werk tatsächlich bis zum Tode Menzels im Jahre 1905 in dessen Eigentum befand.

Beerbt wurde der Künstler von seiner Schwester Emilie Krigar (1823–1907), geborene Menzel.[2] Diese war verheiratet mit dem Königlichen Musikdirektor Hermann Krigar (1819–1880). Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, Margarethe Krigar  (1860–1945) und Otto Krigar (1861–1929). Nach dem Tod des Vaters adoptierte Adolph von Menzel die Kinder seiner Schwester, die fortan den Namen Krigar-Menzel trugen. Einen erheblichen Teil des Künstlernachlasses erwarb die Berliner Nationalgalerie nach der Menzel-Gedächtnis-Ausstellung in der Nationalgalerie im Jahre 1905, darunter 21 Mappen mit rund 4.600 Zeichnungen.[3] Die restlichen Werke gingen nach dem Tod von Emilie Krigar in das Eigentum ihrer Kinder über.[4] Ein Jahr später übergab Margarethe Krigar-Menzel einen Teil ihres Erbes an den Bayerischen Staat, darunter 66 Gemälde sowie zahlreiche Zeichnungen.

Aus Unterlagen im Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin geht hervor, dass jene Werke des Künstlers, die mit einem Nachlassstempel versehen sind, aus dem Eigentum von Jacoba Krigar-Menzel (1865–um 1955) stammen.[5] Die Witwe von Otto Krigar-Menzel erwarb das Werk vermutlich nach dem Tod ihres Ehemannes im Jahre 1929 durch Erbgang. Dieser kaufte zu Lebzeiten verschiedentlich Kunstwerke seines Onkels, insbesondere Zeichnungen von Kunsthändlern und Trödlern, in Familienbesitz zurück. Es kann daher nicht als gesichert gelten, dass die Zeichnung nach dem Tode Menzels ausschließlich in Familienbesitz verblieb. Zur Datierung des Stempels heißt es in einem Schreiben Eberhard Hanfstaengels an das Zittauer Stadtmuseum aus dem Jahre 1935, dass dieser „von Frau [Jacoba] Krigar Menzel erst vor kurzer Zeit in Anwendung gekommen [ist] und zwar in drei verschiedenen Grössen.“[6] Am 27. Januar 1937 lieferte Jacoba Krigar-Menzel 28 Menzel-Zeichnungen und Autographen beim Berliner Antiquariat J. A. Stargardt ein. Die Zeichnung „Brustbild einer Dame mit Hut und Umhang“ befand sich nicht darunter.[7]

Die Zeichnung war vermutlich spätestens seit Februar 1935 im Besitz des Kunsthändlers Walter Westfeld (1889–1945). Zu jenem Zeitpunkt fand eine Ausstellung mit 49 bisher unbekannten Menzel-Zeichnungen in der Galerie Westfeld statt, darunter auch eine Arbeit mit dem Titel „Brustbild einer Dame mit Hut“.[8] Noch im selben Jahr plante auch das Kunsthaus Zürich eine Ausstellung mit Werken des Künstlers. Im Zuge der Vorbereitungen sandte Westfeld eine Auflistung von Menzel-Zeichnungen aus seinem Besitz nach Zürich und machte seine Verkaufsabsichten deutlich. In einer zugehörigen Rechnung unter der Nummer 578 ist auch die Zeichnung „Brustbild einer Dame mit Hut“ inklusive Kaufpreis in Höhe von RM 85,- verzeichnet. Ein Ankauf kam nicht zustande.[9]

Westfeld eröffnete im Jahre 1920 die Galerie Walter Westfeld in Elberfeld (später Wuppertal).[10] Er war Mitglied im Verband Rheinisch-Westfälischer Kunsthändler und als solcher über die Grenzen Wuppertals hinaus bekannt.[11] Die Galerie war auf Werke der Düsseldorfer Schule, Grafiken sowie Orientteppiche spezialisiert. Als Person jüdischen Glaubens gehörte Westfeld zum Kreis der  während der Zeit des Nationalsozialismus rassisch Verfolgten. Am 29. August 1935 entzog ihm die Reichskammer der bildenden Künste die Zulassung als Kunsthändler. Die Galerie Walter Westfeld wurde zum 27. Mai 1936 abgemeldet. Im selben Jahr erfolgte der Umzug Westfelds nach Düsseldorf.[12] Infolge der zunehmenden antijüdischen Repressionen plante Westfeld zusammen mit seiner Verlobten Emilie Scheulen (1889–1990) die Ausreise in die USA.[13] Zum Aufbau einer neuen Existenz, versuchte er im Vorfeld unter anderem über Kunsthändler in Düsseldorf, Paris und Amsterdam Teile seiner Sammlung ins Ausland zu verbringen bzw. dorthin zu veräußern.[14] Eine Aufstellung seines Kunstbesitzes, die Westfeld am 15. Oktober 1937 auf Geheiß der Gestapo anfertigte, gibt Aufschluss über Art und Umfang seiner Sammlung vor der Emigration. Die Liste umfasst dabei auch ein Konvolut von 30 „Skizzen, Entwürfen und unfertigen Zeichnungen von Menzel“.[15] Dieses ist vermutlich identisch mit den 30 Menzel-Zeichnungen aus der Sammlung Westfeld, die der Düsseldorfer Kunsthändler Alex Vömel (1897–1985) am 27. Oktober 1938 zur Ansicht an das Schlesische Museum der bildenden Künste in Breslau sandte. Auf der Angebotsliste ist die Zeichnung „Brustbild einer Dame mit Hut“ unter der Nummer 7 verzeichnet. Der Kaufpreis ist mit RM 150,- vermerkt.[16] Am 15. November 1938 wurde Westfeld wegen eines angeblichen Devisenvergehens verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe von 3,5 Jahren verurteilt.[17] Die Devisenstelle beschlagnahmte daraufhin sein Vermögen, darunter die umfangreiche Kunstsammlung. Der Hauptteil dieser Kunstwerke stand im Folgenden am 12./13. Dezember 1939 beim Auktionshaus Lempertz in Köln zum Verkauf.[18] Nach Ablauf seiner Haftzeit wurde Westfeld am 1. Oktober 1942 nach Theresienstadt deportiert. Im Januar 1943 kam er nach Auschwitz, wo er zu einem unbekannten Zeitpunkt ermordet wurde.[19]

Spätestens seit August 1942 war das Werk Teil der Sammlung von Prof. Dr. Guido Joseph Kern (1878–1953).[20] Wann und auf welchem Wege die Zeichnung in seinen Besitz gelangte ist derzeit nicht bekannt. Auch konnte im Rahmen der Recherchen kein direkter Ankauf von Westfeld bzw. dessen Mittelsmännern belegt werden.

Kern war ein deutscher Kunsthistoriker, Maler und Grafiker.[21] Er studierte Kunstgeschichte an den Universitäten in München, Leipzig und Berlin.[22] Zugleich absolvierte Kern eine künstlerische Ausbildung, unter anderem an der Leipziger Akademie für Graphische Künste und der Technischen Hochschule Berlin. Im Jahre 1904 wurde er zum Dr. phil. promoviert und begann ein Volontariat am Wallraf-Richartz-Museum in Köln. Ein Jahr später erfolgte der Wechsel an die Berliner Nationalgalerie, wo er unter Hugo von Tschudi (1851–1911) zunächst als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter und ab 1913 als Kustos tätig war. Als Ludwig Justi (1876–1957) im Jahre 1909 die Leitung des Hauses übernahm, kam es widerholt zu Streitigkeiten zwischen ihm und Kern, sodass dieser im Jahre 1923 aus dem Staatsdienst entlassen wurde. Der Grund für die andauernden Konflikte war Kerns ablehnende Haltung gegenüber modernen Tendenzen in der Kunst. Im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“, war er später zusammen mit der staatlichen Beschlagnahmekommission an der Durchführung von Beschlagnahmungen in Museen in Chemnitz, Bautzen, Dresden, Halle an der Saale sowie Soest  beteiligt. Zudem trat er in den 1920er und 30er Jahren wiederholt als Kunsthändler in Erscheinung, obwohl er im „Dritten Reich“ nicht als Kunsthändler registriert war. Unterlagen der Galerie Heinemann belegen Angebote sowie Verkäufe von Werken durch Kern, wobei nicht bekannt ist, ob diese aus seiner eigenen Kunstsammlung stammten.

Als Experte für Karl Blechen (1798–1840) war Kern auch als Gutachter für die Werke des Künstlers tätig. Er legte zahlreiche Publikation zu Blechen vor. Bereits 1911 veröffentlichte Kern eine Standardmonografie zum Künstler.[23] Zugleich beriet er die Stadt Cottbus beim Aufbau einer eigenen Blechen-Sammlung. Im Jahre 1921 richtete Kern in Zusammenarbeit mit dem Künstler Max Liebermann (1847–1935)  eine große Blechen-Schau in der Berliner Akademie aus. Zudem traten sie als Herausgeber des Kataloges zur Ausstellung „Adolf Menzel. 50 Zeichnungen, Pastelle und Aquarelle aus dem Besitz der Nationalgalerie“ auf, die ebenfalls im Jahre 1921 in Berlin stattfand.[24]

Insgesamt 34 Werke von Menzel sowie weitere 20 Werke von Blechen aus der Sammlung von Prof. Dr. Guido Kern übergab seine Ehefrau Dr. Franziska Kern, geborene Müller, im August 1942 der Galerie Almas in München als Kommissionsware.[25] Zur Provenienz der Menzel-Zeichnungen, teilte Kern der US-amerikanischen Kunstschutzverwaltung in einem Schreiben vom 12. Januar 1951 mit, dass er diese in seiner mehr als dreißigjährigen Sammlertätigkeit auf Auktionen und im Kunsthandel erworben hatte.[26] Ein Teil der Blätter stammte demnach aus der Kunsthandlung Victor Rheins, die als Haupthändlerin von Menzel-Zeichnungen einen guten Ruf genoss.

Victor Franz Karl Rheins (1872–1938) betätigte sich zunächst als marchand amateur bevor er am 19. Dezember 1935 eine eigene Kunsthandlung mit Geschäftsräumen in Berlin-Mitte anmeldete. Im Februar 1936 folgte die Gründung einer offenen Handelsgesellschaft mit Otto Feindt.[27] Die Galerie Victor Rheins war spezialisiert auf Werke der deutschen Romantik sowie des deutschen Impressionismus. Nach Rheins Tod im April 1939 übernahm seine Witwe Emma Hedwig Rheins (1900–?), geborene Walta, die Geschäfte.[28] Im Oktober heiratete diese Otto Feindt, der 1942 der alleinige Inhaber der Firma wurde. Die Galerie Victor Rheins war bis mindestens 1943 aktiv.[29]

Neben der Galerie Victor Rheins gab Kern an, einige Blätter aus Privatbesitz erworben zu haben. Unterlagen hierzu seien aufgrund eines Atelier-Brandes jedoch nicht mehr vorhanden.[30] Für die vorliegende Zeichnung ist auf der Property Card der Restitutionskartei im Bundesarchiv Koblenz zudem handschriftlich vermerkt, dass sie sich bereits seit 1910 im Eigentum von Kern befand.[31] Diese Information wurde wohl pauschal für sämtliche Menzel-Zeichnungen aus der Sammlung Kern auf den zugehörigen Property Cards notiert. Im Falle der vorliegenden Zeichnung sowie weiterer Werke aus dem Konvolut ließ sie sich im Rahmen von Provenienzrecherchen bereits widerlegen.[32]

Almas-Dietrich vermittelte noch im selben Jahr den Verkauf der übernommen Konvolute an die Reichskanzlei. Der Kaufpreis für sämtliche Werke betrug RM 160.000,-. Der Erlös ist der Familie Kern direkt zugeflossen. Nach derzeitigem Kenntnisstand handelte es sich nicht um einen NS-verfolgungsbedingten Verkauf. Kern selbst gab gegenüber den Alliierten an, den Verkauf „aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten“ getätigt zu haben.[33]

Maria Almas-Dietrich (1892–1971), geborene Dietrich, betrieb nach eigenen Angaben seit 1918 eine Kunsthandlung in München.[34] Im Jahre 1921 heiratete sie den türkischen Staatsbürger Ali Almàs-Diamant und trat zum Judentum über. Seit 1926 lebten sie jedoch in Trennung, 1937 erfolgte die Scheidung. Der Name „Almas“ blieb jedoch für die Galerie erhalten. Nach eigenen Angaben lernte Almas-Dietrich im Jahre 1936 Heinrich Hoffmann (1885–1957), den Fotografen Adolf Hitlers, kennen und erhielt über diesen erste Aufträge, Kunst für Hitler zu erwerben. Fortan entwickelte sie sich zu den aktivsten Vermittlern von Kunst an die Nationalsozialisten. Zwischen 1936 und 1944 verkaufte Almas-Dietrich über eintausend Kunstwerke an Hitler und zählt damit zu den Kunsthändlern mit der größten Anzahl an Hitler verkauften Kunstwerken. Am 15. Januar 1940 wurde sie aufgrund einer eidesstattlichen Erklärung, dass sie keine Jüdin sei, im Deutschen Reich eingebürgert. Nach der Zerstörung ihrer Galerie bei einem Luftangriff am 20. April 1944 wurde der Betrieb in die eigene Villa an der Gustav-Freytag-Str. 5 im Herzogpark verlagert. Die amerikanische Besatzungsbehörde vernahm Maria Almas-Dietrich nach 1945 mehrfach zu ihren Geschäften. Dabei wurden auch Unterlagen wie Geschäftsbücher beschlagnahmt und durch die Division MFA&A ausgewertet.[35]

Um das Werk vor Kriegseinwirkungen zu schützen, erfolgte ab 1943 die Einlagerung in das Salzbergwerk Alt-Aussee in der Steiermark. Nach Sicherstellung durch US-Soldaten wurde es am 8. Juli 1945 in den Central Collecting Point in München verbracht.[36] Am 1. Dezember 1948 übergab die amerikanische Militärregierung das Kunstwerk mit allen ebenfalls bis dahin nicht bereits restituierten Kunstgegenständen in die Treuhänderschaft des Bayerischen Ministerpräsidenten, Hans Ehard. Mit Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurde das Werk 1949 gemäß Artikel 134 Grundgesetz Bundesvermögen.

Die Provenienz ist geklärt. Ein NS-verfolgungsbedingter Entzug an diesem Kulturgut und die Rechtsnachfolge des ursprünglichen Eigentümers wurden ermittelt. Die Restitution ist durch Unterzeichnung der Rückgabevereinbarung erfolgt.

 

Bearbeitungsstand: 2020

[1] Vgl. Frits Lugt, Les Marques de Collections de Dessins & d’Estampes, Fondation Custodia, Nr. L.4602. URL: www.marquesdecollections.fr/ [Abruf: 20.12.2018].

[2] Für das Folgende vgl. Frits Lugt, Les Marques de Collections de Dessins & d’Estampes, Fondation Custodia, Nr. L.4600. URL: www.marquesdecollections.fr/ [Abruf: 20.12.2018].

[3] Vgl. Staatliche Museen zu Berlin, Projekt „Die Erwerbungen der ‚Sammlungen der Zeichnungen‘ (ehem. Nationalgalerie) aus dem Zeitraum 1933 bis 1945 und ihre Provenienzen“, unveröffentlichter Abschlussbericht, 16.03.2017, S. 149.

[4] Für das Folgende vgl. Frits Lugt, Les Marques de Collections de Dessins & d’Estampes, Fondation Custodia, Nr. L.4600. URL: www.marquesdecollections.fr/ [Abruf: 20.12.2018].

[5] Für das Folgende vgl. Staatliche Museen zu Berlin, Projekt „Die Erwerbungen der ‚Sammlungen der Zeichnungen‘ (ehem. Nationalgalerie) aus dem Zeitraum 1933 bis 1945 und ihre Provenienzen“, unveröffentlichter Abschlussbericht, 16.03.2017, S. 149ff.

[6] Vgl. SMB-ZA, I/NG 530, Bl. 93. Schreiben von Eberhard Hanfstaengl, Berlin an Herbert Hoffmann, Zittau vom 23. Mai 1935.  

[7] Vgl. Auk.kat. Autographen, Handzeichnungen Graphik und Erstausgaben. Darunter Briefe von Goethe, Beethoven und Richard Wagner, Jugendbriefe u. Musikmanuscripte von Brahms und Schumann, eine Chodowiecki-Sammlung, Originalzeichnungen und Graphik von Menzel, sowie Briefe von ihm und an ihn, ein Blatt aus dem Psalter (Wittenberg 1513) mit eigenhändigen Bemerkungen Luthers, Erstdrucke von Goethe, Schiller und Kleist, J. A. Stargardt, Berlin, 27.01.1937, S. 33f.

[8] Vgl. Anonym, Unbekannte Menzelzeichnungen, in: Kunst- und Antiquitäten-Rundschau, Jg. 43, 1935, S. 90f.

[9] Vgl. Archiv Kunsthaus Zürich, Ansichts-Rechnung von Westfeld, Wuppertal an Direktor Dr. Wartmann, Zürich vom 29.04.1935.

[10] Für das Folgende vgl. Andrea Bambi/Axel Drecoll (Hgg.), Alfred Flechtheim. Raubkunst und Restitution, Berlin 2015, S. 181.

[11] Vgl. Melissa Müller/Monika Tatzkow, Verlorene Bilder – Verlorene Leben. Jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde, München 2009, S. 87.

[12] Vgl. Bambi/Drecoll 2015, S. 181.

[13] Für das Folgende vgl. Müller/Tatzkow 2009, S. 91

[14] Siehe hierzu auch: Bambi/Drecoll 2015, S. 181.

[15] Vgl. Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, RW 58-20737. Schreiben von Westfeld, Düsseldorf an die Geheime Staatspolizei, Düsseldorf vom 15.10.1937.

[16] Vgl. Muzeum Narodowe we Wrocławiu, Gabinet Dokumentow, Akte II 74. Schreiben von Vömel, Düsseldorf an das MdbK, Breslau vom 27.10.1938.

[17] Für das Folgende vgl. Müller/Tatzkow 2009, S. 91f.

[18] Vgl. Auk.kat. Zwangsversteigerung von zirka 700 Ölgemälden neuzeitlicher Meister und einigen Gemälden alter Meister, Plastiken, kunsthandwerklichen Arbeiten, 50 Orientteppichen erster Provenienz in vorzüglichen Vorkriegsqualitäten aus nichtarischem Besitz, Mathias Lempertz’sche Kunstversteigerung, Köln, 12./13.12.1939. Die vorliegende Zeichnung von Menzel wurde nicht auf dieser Auktion angeboten.

[19] Walter Westfeld wurde zum Ende des Zweiten Weltkrieges für tot erklärt. Sein Sterbedatum ist nicht bekannt. Vgl. Bambi/Drecoll 2015, S. 185.

[20] Vgl. Bundesrepublik Deutschland, Kunstverwaltung des Bundes, Property Card des CCP München, Mü-Nr. 2902/20.

[21] Für das Folgende vgl. Kai Artinger, Bilder „ohne Herkunft“. Der Kunsthistoriker Prof. Dr. Guido Joseph Kern und die Bilder von Carl Blechen in den Kunstsammlungen Chemnitz. Ein Beitrag zur Provenienz- und Blechen-Forschung, in: Kunstgeschichte, Open Peer Reviewed Journal, 2014 (urn:nbn:de:bvb:355-kuge-403-9). URL: www.kunstgeschichte-ejournal.net/403/ [Abruf: 24.10.2018].

[22] Kerns Nachlass wird heute vom Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München verwahrt. Vgl. Zentralinstitut für Kunstgeschichte München, Photothek, Bestände, Prof. Dr. Guido J. Kern. URL: www.zikg.eu/photothek/bestaende/prof-dr-guido-j-kern [Abruf: 22.10.2018]. Laut Auskunft des ZIKG umfasst der Nachlass von Prof. Dr. Kern mehrere hundert Schwarz-Weiß-Fotografien zur europäischen Kunstgeschichte.

[23] Siehe: Guido Joseph Kern, Karl Blechen. Sein Leben und seine Werke, Berlin 1911.

[24] Vgl. Ausst.kat. Adolf Menzel. 50 Zeichnungen, Pastelle und Aquarelle aus dem Besitz der Nationalgalerie, Nationalgalerie Berlin, Berlin 1921.

[25] Vgl. Bundesrepublik Deutschland, Kunstverwaltung des Bundes, zugehörige Property Card des CCP München.

[26] Für das Folgende vgl. BArch Koblenz, B 323/332, Schreiben von Kern, Wasserburg am Inn an den CCP, München vom 21.01.1951.

[27] Vgl. LAB, A Rep. 242-02, Nr. 27738, Handelsregisterakte Victor Rheins.

[28] Vgl. LAB, A Rep. 243-04, Nr. 7153, Personenakte Emma Rheins.

[29] Vgl. Aktives Museum: Faschismus und Widerstand in Berlin e.V., “Gute Geschäfte. Kunsthandel in Berlin 1933‒1945.” URL: www.aktives-museum.de/ausstellungen/gute-geschaefte/ [Abruf: 19.11.2018].

[30] V gl. BArch Koblenz, B 323/332, Schreiben von Kern, Wasserburg am Inn an den CCP, München vom 21.01.1951.

[31] Vgl. BArch Koblenz, B 323/651.

[32] Siehe  u. a. Mü-Nr. 1496/3, 1496/4, 2902/19, 2902/21, 2902/22, 2902/25, 9292.

[33] Vgl. BArch Koblenz, B 323/332, Schreiben von Kern, Wasserburg am Inn an den CCP, München vom 21.01.1951.

[34] Vgl. BWA, K1, XVA, 10c, 264, Akt Fall 33.

[35] Vgl. NARA, RG 260, 519, Box 445.

[36] Vgl. Bundesrepublik Deutschland, Kunstverwaltung des Bundes, zugehörige Property Card des CCP München.

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