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Pettenkofen, August von

Knabe mit Pferden vor einem Stall

Technik Öl auf Holz
Maße 14,5 x 20 cm
Münchener-Nr. 3610
Linz-Nr. 550/483
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Das Gemälde zeigt Folgendes: Links der sitzende Knabe vor der Tür mit zwei Pferden, von denen das hintere bis auf die Kruppe verdeckt ist. Rechts strohgedecktes Haus. Es ist mit "Pettenkofen 856" bezeichnet und datiert.

Das Gemälde Pettenkofens ist eine seiner zahlreichen Darstellung ungarischer Szenen bäuerlichen Lebens. Es konnte nicht im Boetticher und auch nicht im 1916 von Arpad Weixlgärtner veröffentlichen Werkverzeichnis Pettenkofens identifiziert werden.1

Vermutlich befand sich das Gemälde in der gleichen Sammlung wie das unter Linz 549 geführte Gemälde „Knabe mit zwei Pferden am Zaun“, gleichfalls signiert, datiert auf 1856 und auf Holz.

Provenienz

Zeittafel
Wiener Privatbesitz
unbekannterworben von Galerie Almas Maria Dietrich, München
unbekanntSammlung „Sonderauftrag Linz“

Nach Maria Dietrichs Auskunft vom 14. August 1951 gegenüber der Treuhandverwaltung, erwarb sie beide Gemälde aus „Wiener Privatbesitz“.2

Das Gemälde „Reitende Husaren (Reiterbild; Ungarische Nationalgardisten zu Pferde)“ mit der Linz-Nr. 548 wurde offenbar auch von Maria Dietrich verkauft, jedoch fehlt in Dietrichs Aussage der Hinweis auf die Herkunft.
Maria Almas, geborene Dietrich, geboren am 28. Juni 1892 in München, betrieb nach ihren Angaben seit 1918 eine Kunsthandlung in München.3
Nach ihren Angaben lernte sie 1936 Heinrich Hoffmann, den Fotografen Adolf Hitlers kennen und erhielt über diesen die ersten Aufträge, Kunst für Hitler zu erwerben.
Sie wurde eine der aktivsten Personen im Kunsthandel, die für die Nationalsozialisten tätig waren. Die amerikanische Besatzungsbehörde vernahm Maria Dietrich nach 1945 mehrfach zu ihrem Geschäft. Dabei wurden auch Unterlagen wie Geschäftsbücher beschlagnahmt und durch die Division MFA ausgewertet.4 Diese Unterlagen scheinen in der Zwischenzeit verschwunden zu sein.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle bekannten Quellen ausgeschöpft sind. Ein NS-verfolgungsbedingter Vermögensverlust kann nicht ausgeschlossen werden.

Stand: 2008

1 Friedrich von Boetticher, Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte, 4 Bände, Dresden, 1891-1901, Bd. 2, S. 248ff; Arpad Weixlgärtner, August Pettenkofen, Wien 1916.
2 BAK, B 323, Nr. 331.
3 BWA, K1, XVA, 10c, 264, Akt Fall 33.
4 NARA, RG 260, 519, Box 445.

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