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Lampi der Ältere, Johann Baptist

Herrenbildnis (Stephan von Wohlleben)

Entstehungsjahr 1801
Technik Öl auf Leinwand
Maße 72,0 x 60,5 cm
Münchener-Nr. 3673
Linz-Nr. 443/394
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Die Recherche zur Provenienz des als „Herrenbildnis“ im Bestand der ehemaligen Treuhandverwaltung Kulturgut verzeichneten Gemäldes ergab, dass es sich bei dem Dargestellten um Stephan von Wohlleben handelt. Stephan von Wohlleben wurde 1751 in Wien geboren und war dort seit 1771 in der Verwaltung tätig. 1801 wurde er zum Oberkämmerer ernannt und erhielt den Adelstitel. Er wurde dann im Jahre 1804 zum Bürgermeister gewählt. In den Jahren 1805 und 1809 war er gezwungen Napoleon die Schlüssel der Stadt Wien zu übergeben. Nach dem Wiener Kongreß war er dann erfolgreich am Aufbau der Stadt Wien beteiligt. Er starb während seiner Dienstzeit im Jahre 1823. J.B. Lampi d.Ä. hat den Wiener Bürgermeister mehrfach gemalt und erhielt von ihm zwei Auszeichnungen für seine künstlerische Arbeit.

Das o.g. Gemälde ist mit „Eques de Lampi pinxit 1801“bezeichnet.

Das Gegenstück zu diesem Gemälde bildet das Porträt der Gattin Stephan von Wohllebens, das in gleicher Größe im Jahre 1801 gemalt wurde und sich ebenfalls im Besitz der Bundesrepublik befindet.

Provenienz

Eine Untersuchung der Rückseiten erbrachte keine neuen Erkenntnisse bezüglich der Herkunft der Gemälde. Die Rückgabe der Bilder war entsprechend einer Auskunft des Bundesamtes für Äußere Restitution von seiten der Republik Österreich im Rahmen der Äußeren Restitution nicht beantragt worden. Die Kommission für Provenienzforschung beim Bundesdenkmalamt in Wien übersandte eine Liste mit den 1938/39 zur Ausfuhr gesperrten Bildern von Lampi d. Ä. Es hat keine Unterlagen bezüglich eines Ausfuhrantrages oder eines Rückstellungsgesuches bezüglich der in Rede stehenden Gemälde aufgefunden.

Auf der property card zum Gemälde sind überhaupt keine Angaben zur Provenienz der beiden Gemälde verzeichnet. Im Bundesarchiv in Koblenz konnten keine Unterlagen zur Herkunft der Gemälde aufgefunden werden. Einzig die Höhe der Linz-Nummer weißt darauf hin, dass die Gemälde Ende 1938 in den Bestand für das geplante Museum in Linz und damit in den Besitz des Deutschen Reiches gelangten.

Ein verfolgungsbedingter Verkauf der Gemälde kann bislang nicht ausgeschlossen werden.

Bearbeitungsstand: 2004

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