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Feid, Joseph

Mittelgebirgslandschaft mit Eiche

Entstehungsjahr 1849
Technik Öl auf Holz
Maße 74,5 x 91 cm
Münchener-Nr. 3716
Linz-Nr. 232
Lost Art-ID 219664
Herkunft Kulturgüter aus ehem. Reichsvermögen

Beschreibung

Der österreische Landschaftsmaler Joseph Feid (1806 - 1870) war zunächst Schüler an der Wiener Akademie und bildete sich dann durch das Naturstudium selbst weiter.1

Er studierte an der ABK Wien, zunächst Architektur bei Peter von Nobile, dann Landschaftsmalerei bei Joseph Mössner, 1822 entstand sein erstes Gemälde. Feid wurde 1843 Mitglied der ABK Wien und einer der Hauptvertreter der Landschaftsmalerei des Wiener Biedermeiers. Er malte stimmungsvolle Motive, besonders Waldpartien aus dem Wienerwald und dem Salzkammergut mit Vorliebe für romantische Lichteffekte, sorgfältig ausgeführte Details, mitunter ergänzt durch Staffagen seines Freundes Friedrich Gauermanns.
Das vorliegende Gemälde zeigt eine Landschaft im Mittelgebirge mit zwei Kindern im Bildmittelgrund, welche vor einem Kruzifix stehen. An der rechten Seite des Bildes steht eine Eiche an einem Waldweg, die sich durch das Bild schlängelt.

Provenienz

Zeittafel
Vor Sommer 1938 Von unbekannt durch Adolf Hitler oder die Reichskanzlei erworben 

Die TVK München konnte nichts zur Provenienz ermitteln.2

Die erneuten Recherchen ergaben Folgendes:3 Im Bestandskatalog der Wiener Kaiserlichen Kunstsammlung von 1907 lassen sich einige Arbeiten von Feid mit ähnlichem Sujet, jedoch ohne Maße, nachweisen.4 Boetticher führte das hier zu untersuchende Gemälde nicht auf.5 Thieme-Becker nennt keine Privatsammlungen, sondern verweist auf die kaiserliche Sammlung.6 Das Gemälde konnte weder in Ausstellungen noch in Auktionen nachgewiesen werden. Aus der niedrigen Linz-Nummer kann geschlossen werden, dass das Werk vor Sommer 1938 durch Adolf Hitler oder die Reichskanzlei erworben wurde.7 Zum Erwerb konnten keine weiteren Unterlagen ermittelt werden.

Ab Juli 1938 begann die Gesamtregistrierung der bisher eingelagerten Bilder im Keller des „Führerbaus“ in München in der Arcisstrasse 12 durch den Architekten Hans Reger, später wurden die Gemälde für das geplante Linz–Museum bestimmt. Die Nummerierung bis zur ersten Registrierung lief bis zur Linz-Nummer 360/380. Die weitere Registrierung lief bis 1939/40 nicht streng chronologisch, da mehrfach vor 1937 und 1938 angekaufte Bilder zu Ausstellungszwecken oder als Wandschmuck weggeben wurden und erst nach ihrer Rückkehr die Registriernummer erhielten.

Die kunsthistorischen Recherchen ergaben noch keine neuen Angaben zum Besitzer des vorliegenden Gemäldes.

Vor dem hier geschilderten Hintergrund bleibt die Provenienz ungeklärt, zumal alle Quellen ausgeschöpft sind. Anhaltspunkte für weitere Recherchen liegen derzeit nicht vor.

Stand: 2010

1 Für das Folgende vgl. Thieme/Becker 1999, Bd. 11, S. 354.
2 BADV Berlin, Property Card, Mü-Nr. 3716. Weitere auf der Karteikarte vermerkte Inventarnummern lauten Aussee 2454 und K 342.
3 Die Recherchen wurden im Auftrag des BADV von Facts & Files, Berlin, durchgeführt.
4 Gemäldegalerie Wien 1907, Kat.Nr. 79 bis 82, S. 352.
5 Boetticher 1891-1901, S. 306 f.
6 1999, Bd. 11, S. 354.
7 Zur Inventarisierung vgl. die Aussage von Hans Reger im CCP München am 21.7.1951, in: BArch, B 323/332, Reger.

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